Der Titel ist Programm! Wer in der letzten Folge noch ein wenig verwirrt war, was die einzelnen Erzähl“pfade“ miteinander zu tun haben sollten, wird hier nun schnell verstehen, in wie weit diese miteinander verschlungen sind. DRIZZT setzt da an, wo die letzte Folge endete, und rückt nun den Fokus weg von den Barbarenstämmen hin zu Akar Kessel, der sich inzwischen zu einer ernsthaften Bedrohung entwickelt hat. Doch auch auf Seiten von Zehnstädte gibt es durchaus positive Entwicklungen zu sehen…
Kessel hat im ewigen Eis einen Teil des gesprungenen Kristalls entdeckt, der ihm unglaublich viel Macht verleiht, allerdings auch seinen Verstand zu versklaven scheint. Kessel wird von Tag zu Tag verrückter, selbstverliebter und machtgieriger. Er schart eine Armee aus Orks, Eisriesen und sogar einen Dämonen um sich, um gegen diejenigen, die ihm seine Position als Magier nicht gönnen wollten, anzugehen und Rache zu üben…
Durch das lange Ausharren werden Kessels Gefolgsleute allerdings unruhig, und um ein Massaker in den eigenen Reihen zu vermeiden, lässt er eine Reihe Eisriesen als Vorhut losmarschieren, die die Lage auskundschaften sollen. Dies soll aber nicht unbemerkt bleiben!
Gewarnt durch die Eisriesen, wissen die Bewohner von Zehnstädte und Drizzt Do’Urden, welche Gefahr sich auf sie zu bewegt. Der inzwischen erwachsen gewordene Wulfgar, einer der wenigen Überlebenden des Barbarenüberfalls, hat inzwischen seine Zwangsarbeit unter Bruenor, der ihn zur Wiedergutmachung bei sich aufgenommen hat, abgearbeitet, und hat in den Jahren sowohl Bruenor als auch dessen Adoptivtochter lieb gewonnen. Auch Bruenor empfindet väterliche Gefühle für Wulfgar, und schmiedet ihm eine machtvolle Waffe, um ihn danach unter Drizzt das Handwerk eines Kriegers lernen zu lassen.
Wulfgar hat einen eigenen Plan, wie er Zehnstädte vor der Vernichtung retten kann. Gemeinsam mit Drizzt zieht er los, um eine wahre Heldentat zu begehen, die ihm das Anrecht auf einen Kampf um den Thron der Barbaren einbringen würde…
Sehr gut gelungen ist in dieser Folge die moralische Wandlung von Wulfgar, der sich zunächst als Sklave sieht, aber mehr und mehr erkennt, dass man ihm eigentlich nichts böses will, sondern vielmehr mit Güte und später dann Liebe begegnet. Im Kampf zwischen Zehnstädte und Akar Kessel ist Drizzt Do´Urden erneut das Zünglein an der Waage, das dem Kampf den rechten Ausgang verleihen will.
Bilde ich es mir nur ein, oder werden die Stimmen unter den Menschen, die gegen den Dunkelelfen weiterhin Vorurteile haben und ihm nicht trauen, langsam leiser? Es würde mich überraschen, wenn Drizzt hier tatsächlich eine Heimat finden sollte. Viel wahrscheinlicher erscheint es mir, dass ein kommender Schicksalsschlag ihn erneut in die Einsamkeit treiben wird.
Im Bereich der Sprecher glänzt neben der Standardbesetzung um Tobias Meister dieses mal in erster Linie Oliver Elias, der den Wahnsinn und die Selbstverliebtheit des Akar Kessel enorm glaubwürdig darzustellen weiß. Ebenfalls gut getroffen ist Wulfgar, gesprochen von Bernd Hölscher, der wie gesagt einen ganz eigenen Wandel seines Charakters darzustellen hat, was sicherlich nicht ganz so einfach ist, wie eine gefestigte Position zu vertreten.
Dass Soundeffekte und Musik insbesondere in den Schlachtsequenzen ihresgleichen suchen, dürfte mittlerweile oft genug betont worden sein. Für mich hat sich DRIZZT innerhalb kürzester Zeit unter die Top 10-Hörspielserien platzieren können, und behauptet diese Position mit jeder Folge umso mehr!