Wieder etwas linearer und verständlicher geht es in der dritten Episode von TOP SECRET zu. Der Titel ‚Tage des Zorns’ lässt wieder auf eine spannende Geschichte hoffen. Nach der zweiten Folge war zumindest bei mir die anfängliche Euphorie über die Serie wieder ein wenig abgeklungen, denn zu wenig wurde mir erklärt, um was es sich nun genau bei dem Schluss von der Pilotfolge handelte. Mit Akte 003 soll nun alles besser werden. Wir sind gespannt.
Über die Produktion und die Sprecher muss eigentlich nichts weiter gesagt werden. Die stark an Akte X angelegte Musik trägt ebenso zur gelungenen Stimmung bei wie die ausdrucksstarken Stimmen der Sprecher und Protagonisten. Wo noch ein wenig mehr drin wäre, das ist bei den Effekten und Geräuschen. Die klingen teilweise noch ein wenig zu sehr nach „aus der Effektkiste gezogen“, das wirkt sich allerdings auch nicht allzu negativ auf den Hörgenuss aus, sondern fällt lediglich bei genauerem Hinhören auf.
‚Tage des Zorns’ führt uns zunächst in drei unterschiedliche Handlungsstränge ein, die anfangs scheinbar keinerlei Zusammenhang haben. Zum einen geht es um einen Rennfahrer, der bereits beim Qualifying kurzfristig die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hat und seinem Coach hinterher berichtet, dass jemand anderes mit im Cockpit gewesen wäre, der die Kontrolle über das Fahrzeug übernommen hätte. Besorgt lässt ihn der Coach ins Rennen gehen, doch kurz vor Zieleinfahrt wird der Fahrer erneut von Angstvisionen geplagt und verursacht einen für ihn tödlichen Unfall.
W.A. Rawleigh und Jade Moregrave sind derweil unterwegs, um Geiseln aus einer Villa zu befreien, die am Rande eines Sumpfgebietes steht. Der Plan sieht vor, dass Jade innerhalb kurzer Zeit die Geiseln herausholt, während Ashton die Sprengung der Villa vorbereitet. Der Kopf der Verbrecherbande kann zwar entkommen, wird aber kurz darauf im Sumpf von einem Aligator attackiert und getötet.
Die letzte Szenerie spielt in einem Hotel, wo ein merkwürdiger Pizzalieferant seine Ware an einen Mr. Chang abgeben soll. Er überrumpelt die Empfangsdame, um die Zimmernummer zu erfahren, und macht sich auf den Weg zu Chang. Der bemerkt aber, dass es sich wohl nicht um einen Pizzaboten handelt und bezwingt ihn in einem kurzen Handgemenge. Die Unterhaltung verläuft aber nicht so, wie sich Chang das gewünscht hat. Der Mann, der sich als Pizzabote ausgegeben hat, weiß etwas über Changs Vergangenheit, die etwas mit den „Tagen des Zorns“ und Sansibar zu tun hat. Worum es sich genau handelt, wird hier noch nicht erläutert.
Sansibar? Davon hatte doch auch der Rennfahrer im Wahn geredet, oder? Spätestens jetzt wird der Zuhörer aufmerksam und versucht, hinter den Zusammenhang dieser beiden Szenen zu gelangen. Irgendetwas Schreckliches muss sich in Sansibar ereignet haben, irgendetwas, bei dem Feuer eine große Rolle gespielt hat. In wie weit Rawleigh und Moregrave damit zu schaffen haben, und um was es genau geht, wollen wir euch hier nicht verraten, um die Spannung nicht zu nehmen.
‚Tage des Zorns’ ist wieder deutlich linearer und verständlicher Erzählt als Akte 002, was der Reihe sehr gut tut. Keine kryptischen Szenenfetzen, die erst zum Ende des Hörspiels erklärt werden und zu diesem Zeitpunkt schon fast wieder vergessen wurden, keine übermäßig vielen Charaktere, die man nach so kurzer Zeit noch gar nicht zuordnen kann, und auch die eigentliche Gesinnung der einzelnen Leute scheint von vornherein klar zu sein. Mit der Akte 003 reicht TOP SECRET dem Zuhörer wieder versöhnlich die Hand. Wo man beim Vorgänger das Gefühl hatte, dass im Drehbuch ein paar Seiten gefehlt hätten und nur den Autoren bekannt geblieben sind, ist es diesmal eher umgekehrt, als hätte ein unbeteiligter das Skript zu Gesicht bekommen, ein paar Fragen dazu geäußert, und die Erklärungen dazu wären dann noch mit eingeflossen. Weiter so!