Von der Geburtsstunde einer neuen Hörspielreihe zu reden, wäre nicht ganz richtig. DON HARRIS – PSYCHO-COP wurde bereits vor zwei Jahren erstmals veröffentlicht, allerdings nur zwei Folgen, danach wurde es still. Warum, weswegen? Was ist jetzt anders? Ihr erfahrt das alles hier.
Die Reihe um einen Spezialagenten mit übersinnlichen Fähigkeiten stammt wie auch John Sinclair aus der Feder von Jason Dark, und da es bei eben jener Serie auch schon eine derart gute Zusammenarbeit mit den Hörspielmachern um Oliver Döring gab, wurde auch dieses Projekt in dessen kundige Hände gelegt. Ob der Relaunch auf dem Label Folgenreich nun erfolgreicher wird, hängt ganz von euch ab. Wir haben die ersten sechs Teile der Serie nun gehört und sind der Meinung: das lohnt sich! Aber befassen wir uns erst einmal mit dem ersten Teil.
Alles fängt mit einer Geburt an. Natürlich geht es um die Geburt von DON HARRIS, und schon hier wird klar: dieses Kind ist etwas besonderes. Dons Mutter stirbt bei der Geburt, wir hören aber einen Dialog zwischen ihr und einem Geisterwesen, dass sie abholen will. Doch ihr Geist schwebt noch über ihrem bereits sterbenden Körper und spricht zur Geburtshelferin.
Szenenwechsel. Don Harris ist Schüler und auf dem Weg zu seinem Internat, als er das allererste Mal eine Vorahnung hat. Er sieht im Bruchteil von einer Sekunde eine Szene vor seinem inneren Auge, bei der ein Mädchen in einem zugefrorenen See einbricht. Kurz darauf hört er auch schon einen Schrei und macht sich auf den Weg. Es gelingt ihm, die Tochter seines Professoren zu retten. Auch beim Boxkampf gegen seinen besten Freund Terry weiß er bereits im Vorfeld, wohin die Schläge landen sollen. Verwirrt beschließt er, diese Gabe so gut es geht zu unterdrücken.
Nachdem wir nun ein wenig aus der Vergangenheit des Jungen wissen, springt die Geschichte erneut eine gute Ecke weiter, dieses mal ins hier und jetzt. Don Harris ist einer der Topagenten des europäischen Geheimdienstes ESI in London. Sein Freund Terry, selbst bei der Polizei gelandet, bittet ihn um Hilfe bei einem Mordfall. Eine bekannte von Don wurde ermordet aufgefunden, der Täter hat mit dem Blut des Opfers Dons Telefonnummer an die Wand geschrieben. Am Tatort angelangt, erfasst Don ein stechender Schmerz in der Mitte seiner Stirn, und erstmals sieht er nicht nur, was passieren wird, sondern er blickt in die Vergangenheit und sieht sowohl den Mord an Nancy, als auch den Weg des Täters sowie dessen Fluchtwagen und Kennzeichen. Doch lange kann er den Ermittlungen nicht beitreten, denn er erhält die Nachricht, dass sein Vater verstorben ist.
Don reist zur Trauerfeier und hat dort eine weitere Erscheinung. Auf der Stirn vom Leichnam seines Vaters zeichnet sich der Schatten eines dritten Auges ab. Was genau hat Don von seinen Eltern für ein Erbe angetreten? Nach der Beerdigung wird er von einer mysteriösen Frau angesprochen, die sich als Elektra vorstellt, ihm zu verstehen gibt, dass sie ob seiner aussergewöhnlichen Fähigkeiten weiß und dass er nicht alleine sei.
Zurück in London gehen die Ermittlungen an dem Fall weiter, doch wie es scheint, ist auch der Mörder von Nancy im Besitz von ungewöhnlichen Talenten. Die Ermittlungen führen Don schließlich auf die Fährte des „Clubs der Höllensöhne“, die ihn als eine der größten Bedrohungen eingestuft haben. Was hat das ganze zu bedeuten?
Der Auftakt der Serie DON HARRIS bietet genau das, was man sich von einer Pilotfolge wünscht: die wichtigsten Personen werden vorgestellt und auch ein wenig durchleuchtet, damit man sich schnellstmöglich mit ihnen personifizieren kann, die Besonderheiten vom Protagonisten werden aufgezeigt, jedoch hat er bislang noch keine Kontrolle über seine Fähigkeiten, sondern wird von ihnen eher übermannt. Es gibt eine spannende Geschichte, die nach und nach auf einen größeren Zusammenhang hindeuten, und obendrein wird genug Spannung aufgebaut, um auch auf den zweiten Teil heiß zu machen. Auf Produktion, Sprecher und andere technische Details werden wir in einem der folgenden Teile näher eingehen, hier sei lediglich gesagt, dass wir mit massig Hollywoodstar-Synchronsprechern beglückt werden, dass die Produktion das hält, was die großen Namen versprechen und auch sonst alles in Butter ist, um eine spannende Hörspielreihe zu gestalten.