Die Gerichtsmediziner von NYPDEAD sind wieder gefragt, diesmal aber auf etwas andere Art als sonst. Wo die Herren und Dame bislang nur mit Todesfällen konfrontiert wurden, wo lediglich noch die Todesursache zu klären galt, läuft in der aktuellen Folge die Zeit gegen sie. Kalter Gast Nummer eins ist ein Geiselnehmer, der das Geheimnis um den Verbleib seiner Gefangenen mit in den Tod genommen zu haben scheint, bei den anderen handelt es sich um die Opfer eines Serienmörders, der scheinbar spurlos durch geschlossene Türen morden kann.
Als ob die Situation nicht schon angespannt genug wäre, hat Abteilungsleiter Russel Owen nichts besseres zu tun, als seinen Kollegen Kyle Anderson um den unlängst zu einem Schnäppchenpreis ergatterte Oldtimer zu beneiden und jede Situation auszunutzen, in der er anderen Leuten dieses Fahrzeug zeigen oder bei denen er mit dem Auto unterwegs sein kann, sehr zum Unmut von Melissa Cavallero, die dadurch zeitweise alleine in der Gerichtsmedizin sitzt und sich um die Arbeit kümmern darf.
Besagter Geiselnehmer, der nebenbei den Status Copkiller erlangt hat, wurde bei dem Versuch einer Geldübergabe von einem Scharfschützen ausgeschaltet. Dass es sich bei der ihn begleitenden Person keinesfalls um die Geisel, sondern nur um eine zufällig recht ähnlich sehende Passantin handelt, stellt sich erst nach dem tödlichen Schuss heraus. Doch noch haben die Ermittler einen letzten Funken Hoffnung: der Geiselnehmer hat mit seinem Tod gerechnet und ein paar Zeilen geschrieben, in denen er angeblich einen Hinweis auf das Versteck der Geisel hinterlegt hat. In ihrer Verzweiflung schalten sie ebenfalls die Gerichtsmedizin ein, denn vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei. Kyle hat die ehrenvolle Aufgabe, den Mann zu untersuchen, obwohl die Todesursache Kopfschuss eindeutig ist.
Die Opfer des Serienkillers haben alle eines gemeinsam: der Kopf ist in hundert Einzelteile zerplatzt, es gibt keinen Hinweis darauf, wie der Täter in die Wohnung gelangt ist, und obendrein gibt es keine Explosionsspuren oder Geschosse, die die Ursache für den unappetitlichen Anblick verraten könnten. Melissa macht sich zunächst alleine, später durch Kyle und Russel unterstützt daran, das Kopfpuzzle zu lösen.
Anfänglich musste ich bei der zweiten Hälfte des Hörspiels sofort an den Film ‚No Country For Old Men’ denken, und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass hier auch die Inspiration herrührt, die Auflösung ist allerdings noch ein wenig anders. Erneut ist es der herzhaft-fiese Charakter von Owen, der der Serie ihren ganz besonderen Kick verleiht, gepaart mit erneut recht kniffligen und gut überlegten Fällen, die es zu lösen gilt. Dass es sich hierbei um zwei äusserst derbe Gewaltverbrechen handelt, wird dieses mal besonders deutlich in den Vordergrund gebracht.
Freunde der ersten zwei Teile können sich wieder einmal auf ein spannendes und vor allem unterhaltsames Hörspiel freuen, das lediglich in der Art der Auflösung des Entführungsfalls ein wenig enttäuscht, da dieser nur „aus zweiter Hand“ berichtet wird, anstatt dass man direkt die Auflösung miterleben kann. Trotzdem macht NYPDEAD Lust auf mehr!