Cor Liewens ermittelt wieder. Dieses Mal gerät er allerdings eher zufällig an den Fall, denn eigentlich will man ihn aus dem Verkehr ziehen. Die brutalen Ermittlungsmethoden und die ungestüme Art des Kommissars haben dazu geführt, dass man ihn zu einer unparteiischen Psychologin schicken will.
Wie es der Zufall aber so will, wird die Geliebte eines ihrer Patienten bei einer Modenschau ermordet. Ob das Model nun Opfer einer eifersüchtigen Konkurrentin, Opfer ihres Geliebten oder sonst aus welchem möglichen Grund noch ermordet wurde, bleibt unklar. Lediglich die „Tatwaffe“ ist schnell geklärt: das Model wurde mit einem Kleid umgebracht, das mit Kontaktgift getränkt war und eigentlich von jemand anderem getragen werden sollte. Hier stellt sich natürlich dann zusätzlich noch die Frage, ob die Ermordete überhaupt Ziel des Anschlags gewesen ist oder fälschlicher Weise erledigt wurde.
Cor Liewens steht vor einem Rätsel, das sich durch seine psychatrischen Sitzungen mehr oder weniger zufällig lösen lassen soll…
Wie der Text schon mehrfach deutlich macht: in dieser Folge regiert der Zufall! Wirkliche Ermittlungserfolge gibt es hier nicht auszumachen, Liewens rennt vielmehr direkt auf des Rätsels Lösung zu, ohne es anfangs zu merken. Wirklich viel Zeit bleibt ihm eigentlich auch nicht für die Ermittlungen: in nicht einmal 50 Minuten wird ein Blick in die Modelszene, die personellen Zusammenhänge rund um die Psychaterin Dr. Sophie ten Bruin müssen im Ansatz erklärt werden, Cor Liewens muss an den Sitzungen teilnehmen, sein Team muss die Ermittlungen führen, und natürlich muss anfangs auch erst einmal ein Mord geschehen. Viel Stoff, der in dieser kurzen Zeit ein wenig gehetzt wirkt und sicherlich bei einer längeren Spielzeit deutlich besser hätte ausgereizt werden können.
Was die Folge allerdings erneut locker schafft, ist, den Charakter von Cor Liewens, seine coole Art, seinen (nennen wir es mal) Ekel-Charme einzufangen und wiederzugeben. Sicherlich hat hier Martin Kessler maßgeblichen Anteil dran, aber auch Ascan von Bargen hat eine genau Vorstellung davon, wie sein „cooler Bulle“ aufzutreten hat.
DARK TRACE hat anfänglich etwas mehr Gehalt geboten, wodurch die Folgen weitaus spannender wirkten. Von Folge zu Folge ist hier das Level ein wenig heruntergefahren worden, um nun bei ‚Das Syndikat’ fast nur noch auf den Charakter von Cor Liewens zu bauen, statt auf eine interessante Geschichte. Hoffen wir mal, dass von Bargen da jetzt wieder die Kurve kriegt und etwas inhaltlich weniger vom Zufall gesteuerte Kriminalfälle präsentiert (die gerne auch wieder über eine Stunde laufen können).