Genialer Winkelzug. In der letzten Point Whitmark-Folge „Die fiebrigen Tränen“ hatten Bakerman und Joyce Kramer einen Cameo-Auftritt. Was zu diesem Zeitpunkt niemand wusste: die fiebrigen Tränen sollten einer der Hauptbestandteile der nächsten GABRIEL BURNS-Folge sein und entsprechend würde man hier die andere Sichtweise auf die Geschehnisse erhalten. Willkommen in Point Whitmark.
Bevor Kramer und Bakerman jedoch in das Küstenstädtchen gelangen, wo Jay Lawrence, Tom Cole und Derek Ashby neben Billy Boy und Vater Callahan natürlich dann ebenfalls einen Cameo-Auftritt haben werden, müssen sie zunächst erst einmal die Spur finden, die dorthin führt. Aufgeschreckt durch eine Vision von Schmidt gelangen sie nach New Hamshire, wo sie auf Killian Weaver stoßen, der durch eine Reihe von Morden ins Fahndungsraster geraten ist. Es scheint sich bei ihm um einen Wiedergänger zu handeln, nicht mehr lebendig, aber auch nicht wirklich tot. Bei ihrem ersten Zusammentreffen in einer Kabelfabrik gelingt es Weaver, zu entkommen, doch Kramer und Bakerman haben eine ziemlich gute Vorstellung davon bekommen, was der Untote zu leisten im Stande ist, denn nicht ohne Grund hat er sich in einer Kabelfabrik versteckt gehalten.
Die Ermittlungen ergeben, dass der große Plan vorsieht, eine Saat des Bösen auf das Land loszulassen, die alles Leben verschlingen wird, und wenig später ist auch klar, dass dies bei der bevorstehenden Sonnenfinsternis am folgenden Tag zu geschehen hat.
Im Museum von Point Whitmark suchen sie nach Spuren aus der Vergangenheit und gelangen letztendlich an die benötigten Informationen, um was es sich bei den fiebrigen Tränen handelt (nämlich um in Bernstein eingefasste Sporen, die besonders gut in der Dunkelheit ihre volle Wirkung ausbreiten können).
Doch nicht nur Killian Weaver zählt zu denjenigen, die es aufzuhalten gilt, sondern auch seine einzig lebende Verwandte Luzia Weaver, die als eine der Wenigen einen Brand in einer Irrenanstalt überlebt hat und seitdem vermisst wird. Wie es scheint, ist auch ihr Pfleger Mr. Sorka in den Plan involviert.
Beim örtlichen Fest zur Sonnenfinsternis kommt es dann zum großen Showdown, den man ggf. auch schon aus Point Whitmark her kennt.
‚Schmerz’ steht eigentlich fast ein wenig Abseits der bisherigen Handlung der Serie Gabriel Burns. Zwar sind es die gleichen Figuren, die hier handeln, und auch die gesteckte Rahmenhandlung passt zum großen Ganzen, aber von der eigentlichen Geschichte wird nichts Neues preisgegeben, es gibt keine neuen Erkenntnisse zu den fahlen Orten oder zu Steven Burns. Es besteht die Hoffnung, dass diese Kombinationsfolge Point Whitmark / Gabriel Burns als einmalige Idee gedacht war und entsprechend auch als Ausnahmefolge gewertet werden darf. Hundertprozentig miteinander vereinbar scheinen die beiden Handlungsstränge nämlich nicht zu sein, und man würde wohl beiden Serien keinen Gefallen damit tun, wenn man fortan die Stories vermischen würde.
GABRIEL BURNS bleibt trotz kurzem Ausflug in die Point Whitmark-Welt eine der besten Mystery-Serien, die man derzeit hören kann.