CRASH AND BURN wird mit dem Untertitel „Heisse Autos, heisse Deals“ angekündigt und beworben mit den Worten (frei zitiert), eine Mischung aus „Nur noch 60 Sekunden“ und „The Fast And The Furious“ zu sein. Ein Blick auf Cast & Crew lässt bereits im Vorfeld leichte Zweifel aufkommen, ob der Film mit diesen beiden Blockbustern mithalten kann, aber man ist ja gewillt, erst einmal neutraler Ansicht zu sein oder bestenfalls sogar davon auszugehen, dass solche Angaben stimmen.
Entsprechend hoch waren dann auch die eigentlichen Erwartungen gesteckt, als man sich diesen Film angeschaut hat. Alleine schon die einleitende Sequenz (eine „rasante“ Autoverfolgung, bei der auch eine Art Bild-im-Bild-Technik verwendet wird, wie man sie aus „24“ kennt) lässt aber schnell Ernüchterung aufkommen. Statt „The fast and the furious“ fällt mir hier eher spontan „Ein Colt für alle Fälle“ ein, sicherlich auch bedingt durch den verfolgenden PickUp und die Klamotten, die die Leute am Leib tragen. Special Effects? Naja, eine lockere Stuntshow auf dem Rummelplatz hat wohl ähnliches Flair. Egal, denn die Handlung geht bereits los.
Kevin, ehemaliger Autoknacker, taucht nach zwei Jahren urplötzlich wieder in der Werkstatt seines alten Freundes Hill auf. Kevin hat sich unlängst ein schickes Auto geklaut, dass er jetzt verkaufen will, und Hill kennt genau den richtigen Mann dafür: Autoschieber Vincent. Der bietet den beiden einen großartigen Deal an: wenn es Hill und Kevin gelingt, innerhalb kurzer Zeit eine Liste ausgewählter Autos zu organisieren, winkt eine saftige Belohnung, und so machen sich die beiden daran, ebenjene Autos ganz schnell zu besorgen. Dabei müssen sie allerdings im Revier einer rivalisierenden Autoknacker-Gang wildern. Als es denen zu viel wird, statuieren sie ein Exempel an Hills kleinem Bruder…
Man merkt schon recht deutlich, dass hier sehr viel auf „Nur noch 60 Sekunden“ geschielt wurde, nicht nur, was die Auto-Wunschliste betrifft, sondern auch die Tatsache, dass es ein Auto gibt, dass den beiden nicht in die Hände gelangen will (nein, CRASH AND BURN geht sogar noch einen Schritt weiter und lässt gleich zwei Autos unerreichbar erscheinen). Eine blonde Schönheit, die man später als Druckmittel verwenden kann, darf natürlich auch nicht fehlen.
Was bei „The Fast And The Furious“ noch halbwegs überraschend wirkte, ist hier ab der ersten Sekunde für alle klar ersichtlich: Kevin hat Ärger mit dem Gesetz bekommen und arbeitet jetzt für den Staat, was seine zwei Jahre Abwesenheit erklärt.
Bei Actionfilmen sind wir es gewohnt, dass die schauspielerische Leistung insgesamt eher mittelprächtig ist, und selbiges gilt auch für diesen Streifen, wobei Michael Madsen einmal mehr den Bösewicht perfekt zu spielen weiß, allerdings spult er lediglich sein bekanntes Repertoire ab. Ohne sich großartig anstrengen zu müssen gelingt es ihm, die restliche Besetzung an die Wand zu spielen. Inhaltliche Schwächen, logische Fehler und eine Ermangelung an packender Action (nicht einmal wirklich gute Autostunts gibt es zu sehen) lassen den Film insgesamt vor sich hin plätschern, lediglich durch eine überzogen brutale Szene unterbrochen, die wohl auch Grund für die FSK18-Fassung sein dürfte. Hätte man diese wenigen Augenblicke herausgeschnitten, wäre auch eine Freigabe ab 12 denkbar gewesen.
Wer an Autoknacker-Filmen gar nicht vorbei kommt, wird hier seine Sammlung komplettieren können, eine Kaufempfehlung gibt es für CRASH AND BURN allerdings nicht.