Unterhaltungskino mit Jean Reno ist mir immer wieder ein Genuss. Es gibt so ziemlich keinen aktuell tätigen französischen Schauspieler, der alleine durch einen Gesichtsausdruck Leute zum Lachen bringen kann. In CASH spielt er zwar nicht die erste Hauptrolle (die gehört Jean Dujardin), er ist aber mindestens genauso wichtig für die Handlung, und die hat es in sich. Hier würde ich den Werbeslogan „Frankreichs Antwort auf Oceans 11-13“ glatt unterschreiben.
CASH ist eine typische Gangsterkommödie, die jede Menge Wendungen im Plot vorsieht, die für den Zuschauer teilweise überraschend kommen, aber immer ihre Wirkung erzielen. Kleinganove Cash (Jean Dujardin) arbeitet in einem kleinen Team zusammen. Aktuell nehmen sie ein paar Mafiosi aufs Korn, denen sie Falschgeld verkaufen, das sie als „nahezu täuschungsecht“ anpreisen, in Wahrheit aber nur echte Scheine (die vorher ebenfalls durch einen Trickbetrug angeschafft wurden) zur Überprüfung weiterreichen, die die Gangster natürlich begeistert abnehmen.
Dann kommt es für Cash doppelt schlimm: nicht nur, dass er von der Kommissarin Julia (Valeria Golino) bei dem Geschäft überwacht wurde und sie entsprechend Beweise gegen ihn gesammelt hat, zu allem Überfluss fliegt der Schwindel auf, und er muss die Beine in die Hand nehmen, um sein Leben zu retten. In letzter Sekunde hilft ihm Julia und gibt damit ihren Beschattungsposten auf.
Statt ihn nun festzunehmen, überredet sie ihn, den nächsten Coup mit ihr zusammen abzuschließen, da sie mit ihrem Job unzufrieden ist und eigentlich auf eine Beförderung hofft.
Der geplante Coup wird allerdings zum Desaster: statt, wie es der Plan vorgesehen hat, den Vater der hübschen Garance (Alice Taglioni) auszunehmen, werden sie selbst zum Opfer eines Trickbetrugs, und zu allem Überfluss wird ihnen das hinterher auch noch aufs Brot geschmiert. Dahinter steckt Garances Vater Maxime (Jean Reno), der Frankreichs größten Trickbetrüger ist.
Jetzt setzt Julia alles auf eine Karte: zusammen mit Cash will sie in Maximes Team, um diesen dingfest zu machen. Doch schon bald ist die Dienstaufsicht hinter ihr her, und auch dieser Plan kippt: jetzt will sie einfach nur noch ihren millionenschweren Anteil aus dem anstehenden Diamantenraubüberfall…
Eric Besnards Film erinnert an vielen Stellen wie eine moderne Fassung von „Der Clou“ gepaart mit „Oceans 11-13“. Daraus ergibt sich die sichere Schlussfolgerung, dass das, was einem aufgetischt wird, nichts Neues ist. In gewisser Weise ist das auch richtig, aber die Art, wie uns die Geschichte erzählt wird, ist frisch und unverbraucht, die Charaktere werden gut dargestellt und der gesamte Stil des Films ist einfach nur klasse, dazu kommen die vielen Verwinkelungen, Kehrtwendungen und Sackgassen in der Story, die einen bis zum Schluss miträtseln lassen, wer eigentlich gerade was im Schilde führt.
Wer auf Verwirr-Gaunerkomödien steht, ist mit CASH – ABGERECHNET WIRD ZUM SCHLUSS bestens bedient. Ein Film, der eigentlich bei jedem Gefallen finden kann und in keiner Weise irgendwo anecken dürfte.