Jaja, das kennen wir bereits: Hitler und die Nazis suchen im Okkultismus die Lösung aller Probleme, die zwischen ihnen und der Weltherrschaft stehen. In BLOOD CREEK machen sich Naziagenten auf den Weg nach Amerika, um dort alte Runensteine aus den Zeiten der Wikinger zu suchen, die ihnen Unsterblichkeit und in letzter Instanz unendliche Macht geben sollen. Das da irgendwann mal jemandem der Kragen platzt, ist abzusehen…
Evans Bruder Victor wurde seit zwei Jahren für tot geglaubt, nachdem er bei einem gemeinsamen Ausflug bei Nacht und Nebel plötzlich wie vom Erdboden verschluckt war. Seitdem plagen Evan Gewissensbisse, und die Tatsache, dass sein Vater mit nichts, was der Junge anstellt, in irgendeiner Form zufrieden sein kann, verbessert die Situation nicht.
Doch dann taucht Victor eines Nachts genauso unvermittelt wieder auf, wie er verschwunden ist. Gehetzt und verängstigt (und obendrein verwildert wirkend) drängt er seinen Bruder dazu, ihn zu begleiten, um das, was mit ihm geschehen ist, zu rächen. Irgendwo, mitten in der Wildnis, kommen sie zu einem alten Bauernhaus mit Stallungen, wo Victor zwei Jahre lang gefangen und gequält wurde. Zunächst ist Evan noch misstrauisch und bemüht sich, seinen Bruder zu beruhigen und die dort lebende Familie bestmöglich zu beschützen, doch dann geschieht ein Unglück und die Quelle allen Übels ist befreit…
Ob es nun zwangsläufig der Nazi-Okkultismus-Hintergrund sein musste, oder nicht auch irgendeine „Düstere Legende“ in Richtung Boogieman oder Jeepers Creeper ausgereicht hätte, sei dahingestellt. Fakt ist, dass diese Ausrichtung dem Film zwar einen neuen Anstrich, nicht aber ein neues Gerüst verleihen, auf dem alles aufbaut. Henry Cavill und Dominic Purcell spielen ihre Rollen relativ gut, jedoch kränkelt Joel Schumachers Film daran, dass hier zum gefühlt 1.000sten Mal die Geschichte von einem fast unsterblichen Wesen erzählt wird, das sich von menschlichem Blut ernährt (in anderen Filmen kann es wahlweise auf Fleisch oder Gehirn sein), einen großen Plan verfolgt und im letzten Moment an seiner Achillesferse getroffen wird.
Wirklich neue Ideen sind hier eher Mangelware, und zudem beinhaltet der Streifen dann auch noch ein paar Logikfehler, die man aber mit einem zugedrückten Auge notfalls noch durchgehen lassen kann.
Wer Horrorfilme mag, wird bei BLOOD CREEK durchschnittlich bis gut unterhalten, verpasst aber auch nicht wirklich etwas, wenn er oder sie den Film nicht gesehen hat. Einzig wirkliches Highlight: Schumacher scheint kein großer Pferdefreund zu sein, hat aber recht miese Phantasien, wie man Fury und Nekromantie kreuzen kann…
Alles in allem also solide Genrekost, die sich im guten Mittelfeld einordnet…