Das Duel-Project zwischen Ryuhei Kitamura und Yukihiko Tsutsumi geht in die zweite Runde. Beide Regisseure haben sich mit einem Duell-Film messen wollen, als Thema wählt man passender Weise „Duell“. Während Tsutsumi mit „2LDK“ einen Neuzeitfilm präsentierte, bei dem sich zwei junge Damen um eine Rolle in einem Film gegenseitig in den Haaren liegen, besinnt sich Kitamura der japanischen Traditionen und zeigt einen Film, in dem sich zwei Samurai duellieren (wobei die Geschichte noch etwas mysteriöser ist). Ein interessantes Projekt, das nun auch bei uns von beiden Seiten beleuchtet wird.
Zwei Samurai schleppen sich schwer verletzt in einen Tempel, wo sie beide bewusstlos zusammenbrechen. Während der eine seinen Verletzungen erliegt, kommt der andere irgendwann wieder zu Bewusstsein. Ein Mann erklärt ihm, dass er schwer verletzt gewesen sei und sich nun stärken müsse, lässt ihn zunächst aber über das Schicksal seines Freundes im Unklaren. Im Verlauf des gemeinsamen Gesprächs stellt sich heraus, dass es sich um ARAGAMI, den Gott des Krieges, handelt, der seinen Gegenüber mit dem Fleisch seines Freundes gefüttert hat, um ihn zu stärken für einen ungewöhnlichen Dienst, den er ihm abverlangen will: der Fremde soll ihn im Duell töten, um Aragami von seinem Schicksal zu befreien. Da auch der Fremde nun nahezu unbezwingbar ist und nur durch Enthauptung getötet werden kann, entbrennt ein heißer Schlagabtausch zwischen den beiden, der sich über den Rest des Films hinzieht.
Rasante Samurai-Action fordert den Zuschauer nach gut 20 Minuten mühseliger Einführung. Was es danach zu sehen gibt, entschädigt aber für den eher ruhigen Anfang des Films. Wie bei so vielen anderen asiatischen Filmen auch, muss man schon empfänglich für deren speziellen Sinn für Humor sein, um auch die amüsante Seite des Streifens zu erfassen. Alles in allem ist ARAGAMI – HYPER SAMURAI SWORD ACTION vor allem deswegen so sehenswert, weil man mit zwei Hauptdarstellern und zwei Nebendarstellern sowie eigentlich nur einer einzigen Kulisse einen gesamten Film bestreiten kann, ohne großartig langweilig zu werden.
Im Duell-Schlagabtausch mit Tsutsumi muss sich Kitamura allerdings dann doch geschlagen geben, wenn auch nur knapp, denn „2LDK“ ist insgesamt dann doch noch etwas abwechslungs- und somit facettenreicher, als es ARAGAMI schafft. Dennoch haben beide Filme ihre Stärken und Schwächen. Eventuell hätte man hier einfach noch etwas brutaler und derber zur Sache gehen sollen, um noch mehr zu polarisieren, so wirkt der Film ein wenig zu zahm, um wirklich als Duell zwischen einem Superkrieger und dem „zornigen Gott aller Schlachten“ durchgehen zu können.