Eigentlich schon viel zu spät, aber dennoch voller Elan berichten wir ab sofort über die seit etwa einem Jahr erhältliche Fantasy-Hörspielreihe „Die letzten Helden“ aus dem Hause Holysoft. Schon recht schnell wird dem Hörer klar, dass es sich hierbei nicht um einzelne Geschichten handelt, sondern dass eine Fortsetzungsstory erzählt wird, die obendrein nicht nur zunächst grob geplant wurde, sondern bei der gleich alles unter Dach und Fach gebracht wurde. 24 Folgen mit unterschiedlich langen Spielzeiten (irgendwo zwischen einer bis fünf CD´s pro Folge) wurden zunächst komplett aufgenommen und nun nach und nach veröffentlicht. Inhaltlich wird durchaus gängige Fantasy-Kost geboten, die zwar das eine oder andere Klischee voll erfüllt, dafür aber auch Querverweise zu bekannten Märchen bietet. Wenn es eine Sache gibt, die man den Machern vorwerfen will, dann sind es die insgesamt doch eher wenig kreativen Namensgebungen der handelnden Personen. Hierbei hätte man durchaus bessere Lösungen finden können. Kann man sich damit aber abfinden oder gar anfreunden, erwartet einen ein satt produziertes Hörspiel, das aufgrund seiner einzelnen Erzählabschnitte auch inhaltlich gut verarbeitet werden kann.
Nachdem Sir X und Amon von Falkenfels die Begegnung mit dem Drachen in den Katakomben von Danbar überlebt haben, machen sie sich auf den Weg in „Die Wüste der Ewigkeit“, denn dorthin leiten Sir X seine Visionen. Doch es kommt anders, als geplant, denn sie werden von Sklavenhändlern überwältigt und in Karakesh verkauft. Sir X gelingt die Flucht, doch Amon von Falkenfels muss sein Geschick in der Arena beweisen und dort die junge Aisha vor ihrem Schicksal als Arenaopfer bewahren.
Zudem erscheinen immer wieder Harpyien auf der Bildfläche. Was hat es mit dem Chimärenmagier Nebahath auf sich, der irgendwo in der Wüste sein Versteck hat. Und können sich Sir X und Amon von Falkenfels bei Ali Bapa und seinen Räubern als nützlich erweisen, oder werden sie dort den Tod finden?
Es ist erstaunlich, wie mühelos David Holy in seinem Fantasy-Hörspiel die unterschiedlichsten Inspirationsquellen miteinander zu verschmelzen vermag. Seien es Märchen aus 1001 Nacht, die griechische Mythologie oder auch ein paar Parallelen zu „Das schwarze Auge“, nichts scheint vor ihm sicher zu sein, um in die Serie DIE LETZTEN HELDEN eingebunden zu werden. Zugegeben, es ist schon ein wenig befremdlich, all dies in einer Art Stilmix serviert zu bekommen, aber dennoch macht es unglaublich viel Spaß. Dass er bei der Namensgebung dann doch so stark den „Vorlagen“ treu bleibt, dass man direkt erkennt, wo die Idee herstammt, ist dabei dann aber ein zweischneidiges Schwert. Zum einen zeigt es, dass er sich nicht „schämt“, inspiriert worden zu sein, zum anderen mag man dies aber auch als störend empfinden, wenn dann plötzlich ein Ali Bapa auftaucht, wo man doch eigentlich in eine andere, fremde Fantasywelt eintauchen wollte…
Egal wie: auch „Die Wüste der Ewigkeit“ ist auf ganzer Linie durch starke Charaktere und unglaublich gute Sprecherleistungen überzeugend, und man darf darauf gespannt sein, wie sich die Geschichte fortsetzen wird…