BLACK ROSE klingt von der Kurzbeschreibung her nach einem Erotik-Thriller der Marke „Sliver“ oder „Basic Instinct“. Worum es geht, ist schnell erzählt: Cole ist ein ehemaliger Polizist. Seine Ermittlungen an dem Fall eines Serienkillers, bei dem ein Sportarzt als dringend tatverdächtig im Zielkreuz der Fahndung war, musste er abgeben, als sein Bruder von genau diesem Serienkiller umgebracht wurde. Doch Cole will natürlich nicht klein beigeben und beginnt, auf eigene Faust weiter zu ermitteln. Hierzu geht er eine Beziehung zu Stephanie ein, von der er zu wissen meint, dass sie einen Kontakt zu Dr. Gordon herstellen kann. Als dann plötzlich Kyra, Stephanies Schwester, auf dem Plan auftaucht und eine Bleibe sucht, gerät das, was Cole bis dahin zu wissen glaubte, alles aus den Fugen. Nun versucht das FBI, ihn zur Mithilfe zu gewinnen und Gordon dingfest zu machen. Doch wem darf Cole sein Vertrauen überhaupt noch schenken, und was von dem, was ihm alles erzählt wird, entspricht nun tatsächlich der Wahrheit.
Regisseurin Fiona MacKenzie holt sich eine Reihe von B-Darstellern ins Boot und dreht eine eigentlich spannende, durch viel zu frühe Auflösung und zu wirren Zusammenhänge aber doch recht belanglose Geschichte ab, bei der man das Gefühl bekommt, dass auch die Schauspieler nicht so genau wissen, aus welchen Grundmotiven heraus ihre Figuren handeln. Entsprechend nimmt man ihnen die jeweils dargestellten Stimmungen auch nicht immer ab. Der psychopatische Dr. Gordon, gespielt von Craig Sheffer, ist hier das schlimmste Beispiel, denn weder wirkt er als Psychopath, noch als wahnsinniger Liebhaber glaubwürdig, sondern vielmehr die ganze Zeit deplaziert. Kyra, die zunächst als wildes Biest auftritt, wo sich aber wenig später zeigt, dass sie eigentlich recht handzahm ist, wirkt in allem, was sie tut, zu gekünstelt. Stephanie (Dina Meyer) nimmt man lediglich nicht ab, wenn sie sich unsicher oder ertappt fühlt, und Cole (Dylan Walsh, bekannt aus Nip/Tuck) zeigt einfach zu wenig Emotionen, wenn es darum geht, dass er wütend ist, wenn er erkennt, dass ihn seine Freundin betrügt, oder wenn sein Leben in Gefahr ist.
Wie es sein kann, dass ein potentieller Mörder, der von Polizei und FBI überwacht wird, trotzdem in der Lage ist, mehrere Morde zu begehen, ohne dabei überführt zu werden, grenzt schon fast an Beamtenbeleidigung. So unfähig, wie gerade die FBI-Beamten hier dargestellt werden, kann nicht einmal die Dorfpolizei im tiefsten Hinterland sein.
Verworrene Geschichte, unglaubwürdige Schauspieler, wenigstens Bild und Ton sind akzeptabel, ohne dabei wirklich großartige Leistungen zu vollbringen. Special Effects werden in dem Film auch nicht großartig eingesetzt, sodass man auch nicht sagen könnte, dass wenigstens die Action satt zur Geltung kommt. Warum der Film nun im Endeffekt „Black Rose“ heißt, entzieht sich übrigens ebenfalls meiner Kenntnis, denn eine Rose wird hier nur auf dem Cover gezeigt, und dieses Bild kommt im ganzen Film nicht ein einziges mal vor.
BLACK ROSE kann man sich anschauen, wenn einem „Basic Instinct“ nach dem 50ten mal Anschauen aus dem Hals hängt, ansonsten ist der aber eigentlich definitiv vorzuziehen, obwohl er schon so alt ist. Leider hat man hier den gewünschten Effekt verfehlt.