Nur nicht selbst als Perversling dastehen! Das ist das Motto, nach dem Jack Harris arbeitet, nachdem ihm über verschlungene Umwege ein Hilferuf ereilt, bei dem er nicht nur als Unternehmensberater tätig werden, sondern direkt mit ins Geschäft einsteigen soll. Seine beiden neuen Geschäftspartner Wayne Beering und Buck Dolby haben eine Möglichkeit entwickelt, per Kreditkarte über das Internet einzukaufen, und zwar pornografisches Bild- und Videomaterial. Eine Goldgrube, wie sich sehr schnell herausstellt. Willkommen bei MIDDLE MEN.
Das feine an dieser humorvollen, gewitzten Komödie ist: sie beruht (frei) auf einer wahren Begebenheit. Was daran so witzig sein soll, wenn Luke Wilson als Familienvater einer insgesamt eher biederen Familie mit einer Verrechnungsfirma als Mittelsmann richtig viel Geld scheffelt? Nunja, nicht nur, dass er bei weitem nicht so weit aussen vor bleibt, wie er sich das erhofft, er findet auch noch bald Gefallen am Leben im Milieu und den ewigen Parties. Zu ärgerlich nur, dass seine beiden Geschäftspartner, abgesehen davon, dass sie in ihren Gebieten Genies sind, ansonsten ziemlich hohl in der Birne sind und durch viel zu viel Alkohol und Drogen nicht genau wissen, was gut für sie ist und was nicht. So passiert es, dass sie plötzlich bei der Russenmafia in der Schuld stehen und versehentlich den Neffen des großen Mafiabosses ermorden. Später schaffen sie es, ihr bis dahin zwar verruchtes, aber sauberes Geschäft in die Illegalität abdriften zu lassen, als ihnen kinderpornografisches Material untergejubelt wird.
Alle haben es auf das Geld der drei abgesehen, und als ob das nicht genug wäre, ist hinter Jack Harris (so heißt die Figur von Luke Wilson) nicht nur das FBI her, sondern auch in seiner Ehe kracht es gewaltig, als er sich Hals über Kopf in eine Pornodarstellerin verliebt…
Regisseur George Gallo ist ein ziemlich lustiger Streifen gelungen, der zeitweise in seiner Machart an die „Ocean´s Eleven“-Filme erinnert, gepaart mit ein wenig „Snatch“.
Neben Luke Wilson in der Hauptrolle fallen vor allem die verrückten, paranoiden Charaktere von Giovanni Ribisi und Gabriel Macht als Geschäftspartner positiv auf, aber auch ein Kevin Pollak macht eine wirklich gute Arbeit.
Gerade der Erzählstil des Films lässt einen häufig schmunzeln, perfekt unterstützt durch gekonnte Schnitte und Szenenwechsel. Man darf bei diesem Film kein Actionfeuerwerk erwarten, denn damit hat MIDDLE MEN nichts am Hut. Ebenso wenig rechnet mit Slapstick-Sachen oder flachem Humor. Hier wird der Witz durch die skurrilen Charaktere erzeugt, die in die unvorstellbarsten Situationen geraten und auf noch viel unvorstellbarere Weise aus diesen wieder heraus kommen. Wer auf diese Art von Humor steht, wird hier bestens unterhalten!