Man könnte fast schon auf den Gedanken kommen, Sheila Hopkins ist verflucht. Erst wird ihr Verlobter von einem Dämon besessen und sie steht plötzlich in Lebensgefahr, und gar nicht so viel später steckt sie erneut in großen Schwierigkeiten, die nicht aus der diesseitigen Welt drohen. Zu ihrem Glück ist ihr neuer Freund der beste Freund eines gewissen Geisterjägers…
Sheila Hopkins befindet sich im Beerdigungsinstitut von William Abbot. Eine Freundin von ihr ist verstorben, und sie will sich verabschieden. Die Frau wurde in einem gläsernen Sarg aufgebahrt, und Sheila ist sich sicher, dass sie eine Bewegung erkennt. William Abbot erklärt ihr, dass durch ausweichende Gase und ähnliches durchaus ab und zu Bewegungen bei einem Leichnam erkannt werden können, aber sie ist sich sicher, dass das nicht die Ursache gewesen ist. Als sie wenig später mit ihrem Freund Bill Conolly bei Dr. Meredith vorbeifährt, der den Tod der Frau festgestellt hat, ahnt sie nicht, dass sie sich und Bill damit in Lebensgefahr bringt, denn Dr. Meredith ist zu diesem Zeitpunkt bereits tot und wird von ein paar Ghouls verspeist. Bill hat das Pech, genau in diesem Moment reinzuplatzen. Zwar kann er den Leichenfressern entkommen, aber zurück an seinem Auto erkennt er, dass Sheila verschwunden ist… Er flieht, um Sinclair um Hilfe zu bitten…
Auch, wenn ich mich zu wiederholen drohe: es ist nach so vielen Folgen der normalen John-Sinclair-Reihe, in denen John im Zweifelsfall sein Kreuz aus der Tasche zieht, die Erzengel anruft und damit die Situation rettet, immer wieder ein Genuss, wenn der Geisterjäger in der Classics-Reihe auf Wesen trifft, von denen er maximal etwas gelesen hat, allerdings bislang noch keine persönlichen Erfahrungen sammeln konnte und entsprechend auch gar nicht weiß, ob seine Waffe im Kampf gegen das Böse (die mit Silberkugeln geladene Beretta) auch wirklich ihre Wirkung erzielt. Im Folge 8 ‚Das Rätsel der gläsernen Särge‘ trifft Sinclair nun das allererste Mal auf Ghouls. Atmosphärisch unglaublich gelungen, mit einer ganz großen Portion Ekel (was bei Ghouls nicht weiter überrascht), kann er auch hier wieder in letzter Sekunde schlimmeres vermeiden…
Und langsam bekommt man das Gefühl, dass sich der Geisterjäger zunehmend mit seiner Rolle abfindet und bereit ist, den Kampf gegen dämonische Wesen aufzunehmen. Ganz allmählich beginnt er nämlich, einen Riecher dafür zu entwickeln, in welche Richtung die Reise gehen könnte, und geht nicht mehr völlig blauäugig ans Werk…
Als Gastsprecher ist Kaspar Eichel in der Rolle des William Abbot zu hören. Er schafft es, seinem Charakter innerhalb kürzester Zeit genug Tiefe zu verleihen, um als vollwertiger Gegenspieler von Sinclair zu wirken. Eine weitere, absolut gelungene Folge, die Lust auf mehr macht.