Prüfungszeit! Stuart Hazeldine, der Regisseur von EXAM, lädt acht Leute zu einem Abschlusstest ein. Der Job, um den es geht, ist heiß begehrt, entsprechend motiviert sind die Beteiligten. Ob der Thriller, der ausschließlich in einem Raum spielt, auch genug Spannung aufbringt, erfahrt ihr hier.
Der Film EXAM erinnert von seinem Inhalt her sehr stark an „Experiment: Killing Room“. Acht Bewerber auf eine Stelle, eine Testsituation, strenge Regeln, und dann das Startsignal. Alle Bewerber schauen gebannt auf ihren Fragebogen, der laut Aussage des Prüfers nur eine Frage beinhaltet. Doch die Seiten scheinen leer zu sein…
Nach und nach tauen die Leute auf, hinterfragen das Gesagte, und erkennen letztendlich: niemand hat ihnen verboten, miteinander zu reden. Sie dürfen lediglich nicht mit dem Prüfer oder dem Wachmann, der den Ausgang bewacht, Kontakt aufnehmen, dürfen den Raum nicht verlassen und ihren Fragebogen nicht beschädigen.
Ab diesem Zeitpunkt beschließen sie, zunächst zusammenzuarbeiten, zumindest solange, bis sie geklärt haben, wie die Fragestellung denn überhaupt lautet.
Schnell gibt es erste Ideen, dass der Text eventuell mit spezieller Farbe aufgeschrieben wurde, die nur bei UV-Licht unter Infrarot-Strahlen sichtbar wird. Da der Raum mit mehreren Lichtröhren ausgestattet ist, beginnen sie entsprechend, die Lampen kaputt zu machen und mit dem Raum in Interaktion zu treten. Mit der Zeit werden die einzelnen Teilnehmer immer nervöser und zeigen ihr wahres Gesicht…
Die Hintergrundgeschichte, in der es um eine große Pandemie geht, bleibt bei diesem Film leider ein wenig auf der Strecke und wird nur ganz beiläufig behandelt. Nicht, dass dies für die eigentliche Handlung wichtig wäre, aber hier hätte man unter Umständen noch etwas mehr herauskitzeln können. So haben die Bewerber unterschiedliche Motive, warum sie unbedingt den Job annehmen wollen, von dem scheinbar keiner so ganz genau weiß, was später die Aufgaben sein werden… Löblich ist, dass zumindest alle Fragen, die sich im Verlauf des Films aufstellen, am Schluss halbwegs ausreichend beantwortet werden. Dies wirkt zwar ein wenig wie ein Epilog, gibt der Geschichte dann aber wenigstens einen akzeptablen Sinn.
Insgesamt ist EXAM recht gefällig, könnte aber noch ein wenig mehr Spannung und Action vertragen. Leider hat der Streifen dann im Mittelteil doch ein paar Längen, und durchgehend logisch oder zumindest konsequent sind die Charaktere in ihren Handlungen ebenfalls nicht.
Die schauspielerische Leistung der zehn Akteure ist durchwachsen. Mancher Charakter ist weniger glaubwürdig als der andere, insgesamt gibt es aber zumindest keinen totalen Reinfall.
Wer auf Filme wie Experiment Killing Room oder Cube steht, der wird hier unter Umständen auch Gefallen dran finden, auch wenn die Konsequenzen eines Versagens hier bei weitem nicht so blutig ausfallen. Insgesamt beschränkt sich der Film in erster Linie auf psychische Gewalt, wirklich aggressiv handgreiflich werden die Leute im Prüfungsraum jedenfalls nicht. Zumindest hier ist der Film absolut glaubwürdig: nicht alle versuchen, mit allen Mitteln den Test für sich zu entscheiden, sondern haben durchaus noch moralische Grundsätze, die ihnen wichtiger sind als ein Job!