Leichenkutschen, das waren früher die Transportmittel für Särge, also das, was heutzutage ein Leichenwagen erledigen würde. Worum es in ‚Die Leichenkutsche von London’ in der achtundsechzigsten Folge von JOHN SINCLAIR also geht, ist recht klar. Warum in London eine solch alte Leichenkutsche herumfährt, wer damit umherfährt etc., das erfahrt ihr bei uns.
Logan Costello hat die Nase voll, nur ein mittelgroßer Fisch in der Londoner Unterwelt zu sein. Mit der Hilfe von Solo Morasso stellt er daher sämtlichen Rivalen auf dem Weg nach oben ein Ultimatum, das sich gewaschen hat: „Packt eure Sachen, nehmt eure Leute und verschwindet. Waffen, Drogen, Geld, und alles, was man sonst so gebrauchen könnte, lasst einfach da, dafür werde ich euch am Leben lassen!“
Natürlich sind sich die Londoner Unterweltbosse ihrer Sache sehr sicher, schließlich haben sie bis an die Zähne bewaffnete Wachen, Sicherheitsanlagen in ihren Häusern, und sind selbst auch nicht gerade zimperlich. Doch Morasso alias Dr. Tod hat einen seiner gefährlichsten Untertanen entfesselt, denn er will nicht nur die Gegner von Costello besiegen, sondern ein Exempel statuieren: Xorron, der Herr der Zombies, sorgt für ein Bild des Entsetzens unter den Zeugen seiner Taten…
Für Sinclair und sein Team ist die Situation doppelt gefährlich, denn nicht nur Xorron und unter Umständen auch noch andere Mitglieder der Mordliga könnten ihm gefährlich werden, auch die Gangster von London sind in dieser Situation durchaus schießwütig und unterscheiden nicht zwischen Mordliga und New Scottland Yard, sondern halten auf alles, was sich nicht ihren Anweisungen fügt. Und so kommt es zu einer kritischen Pattsituation…
Auch „Die Leichenkutsche von London“ ist eher eine Folge, die für sich stehen könnte. Zwar ist hier wieder direkt die Mordliga mit im Spiel, unterstützt bzw. unterstützend für Logan Costello, jedoch ziehen sie nicht gegen Sinclairs Team in den Krieg, sondern haben ihren eigenen kleinen Krieg in der Unterwelt auszukämpfen. Sinclair und Suko sind hierbei lediglich in der unglücklichen Lage, sich genau um dieses Problem kümmern zu müssen, denn es besteht die Chance, Xorron zu vernichten.
Was an „Die Leichenkutsche von London“ gefällt, ist die relativ späte Auflösung, wer hinter der Leichenkutsche steckt, sowie das Mafia-Feeling, das sich über die gesamte Folge in den Gesprächen zwischen den einzelnen Gangstern oder Cass Garretts Kampfansage an seine Leute zieht und der Geschichte ihren eigenen Anstrich verpasst, der aber trotzdem eindeutig die Handschrift von JOHN SINCLAIR trägt.
Nichtsdestotrotz erwarten wir schon mit Hochspannung die Doppelfolge 69 & 70, denn hier geht es dann richtig zur Sache!