Eli Roth dürfte inzwischen vielen ein Begriff sein. Ob Hostel oder Inglourious Basterds, wo Roth mitmischt, ist was los, und zwar in der Regel eher in Richtung heftig. So auch bei seiner Regiearbeit zu CABIN FEVER (CABIN FEVER 2, welcher hier im Set ebenfalls enthalten ist, stand unter der Regie von Ti West).
Die Geschichte ist dabei denkbar einfach. Statt der üblichen Zombie-Epidemie wird hier ein Virus freigesetzt, das seinen Wirtskörper nach und nach auffrisst. Davon ahnen Paul, Karen, Marcy, Jeff und Bert allerdings nichts, als sie nach bestandenem College-Abschluss zu einer einsamen Hütte im Wald fahren, um dort noch einmal so richtig Party machen zu können.
Als dann ein infizierter Jäger auftaucht und die Kids um Hilfe bittet, nimmt das Unheil seinen Lauf…
In CABIN FEVER 2 hat der Virus seinen Weg in die Trinkwasserversorgung gefunden, und wie der Zufall so will, wird die erste verseuchte Fuhre direkt auf den Abschlussball einer Schule gebracht. Inzwischen ist die Regierung (bzw. irgendein skrupelloses Unternehmen) dahinter gekommen, und die Feiergemeinde wird kurzerhand in der Schule eingesperrt. Man wartet das Ende der Bedrohung ab, und wer fliehen will, wird kurzerhand erschossen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern…
Zugegeben, bei beiden Filmen darf man keine HighEnd-Produktion erwarten. Die Effekte sind durchaus ansehnlich, allerdings immer so gemacht, dass man keine Special Effects im engeren Sinne einsetzen muss, sondern mit Maske viel gemacht werden kann. Die Bedrohung durch einen fleischfressenden Virus erscheint vielleicht zunächst einmal befremdlich, funktioniert aber eigentlich recht gut. Was ein wenig störend ist, sind zum einen die teilweise sehr herzlosen Reaktionen der Jugendlichen auf das Schicksal ihrer besten Freunde, die fast schon selbstverständliche Umgehensweise mit Gewalt, sowie die stellenweise eher zu flach geratenen Gags und Witze, die für eine gewisse Zielgruppe zwar funktionieren mögen, die dürfen aber nach FSK 18 den Film nicht sehen. Beide Filme geizen nicht an Ekeleffekten, und die Tatsache, dass Teil 2 trotz einer Veröffentlichung 8 Jahre nach dem ersten Teil direkt an die Handlung anschließt, ist durchaus erfreulich.
Spaßig, ekelig, kultig, aber eben kein wirklicher Tophit im Bereich Horrorfilme, so kann man CABIN FEVER zusammenfassen. Wer die Streifen nicht besitzt, wird sich dennoch über eine gemeinsame Uncut-Veröffentlichung freuen. Für Sammler die Chance, jetzt eine Lücke im Horror-Regal zu schließen. Wer nur gelegentlich Horrorfilme schaut, sollte sich aber nach gelungeneren Alternativen umschauen, bei denen entweder der Humor besser zündet, oder aber mehr Horror und Splatter zu sehen ist.