EXTINCTION – THE G.M.O. CHRONICLES (wofür auch immer das G.M.O. stehen mag) ist eine deutsche Produktion eines Zombiefilms. Der Titel macht keinen Hehl daraus, dass es sich um eine Low Budget-Produktion handelt, die Regisseur Niki Drozdowski hier abliefert. Dafür ist der Streifen aber relativ gut gelungen, auch wenn man an manchen Stellen Schwächen erkennt und die Story in sich nicht immer sehr stringent ist.
Ein Virus, der für industrielle Gentechnik gezüchtet wurde, gerät außer Kontrolle und vernichtet innerhalb kurzer Zeit einen Großteil der Menschheit. Die Genstruktur der „befallenen“ kreuzt sich beliebig mit anderen Genen, daher sind die Auswirkungen des Virus recht unterschiedlich. Nur die wenigen Überlebenden scheinen immun zu sein.
EXTINCTION erzählt die Geschichte einer Gruppe Überlebender, die nach und nach erst in Erfahrung bringen, was zur Ausrottung bzw. Verwandlung ihrer Spezies geführt hat. Der Tagesablauf ist geprägt von der Beschaffung von Lebensmitteln und Waffen bzw. Munition, der Suche nach einer sicheren Behausung, die sie dann zunächst scheinbar mit einem verlassenen Armeestützpunkt gefunden zu haben scheinen, und natürlich von der Suche nach anderen Überlebenden bzw. einer Heilung der Epidemie.
Nach und nach stellen sie fest, dass es durchaus Unterschiede bei den Befallenen gibt: manche sind langsam und träge, andere wiederum schnell, manche sogar richtig geschickt und „Parcours“-Experten… Interne Strukturen müssen stabilisiert werden, persönliche Schicksale müssen verarbeitet werden, und dennoch muss man immer im hier und jetzt sein, um nicht Opfer der Zombiehorden zu werden, denn ein falscher Schritt kann schon tödlich sein.
In EXTINCTION werden uns eine Vielzahl unterschiedlicher Zombies angeboten, die zwar so gesehen nicht gerade neue Ideen wiedergeben, aber in ihrer Masse durchaus unterhalten. Teilweise werden diese Auftritte aber zu kurz bzw. nur einmalig gehalten, sodass man nicht das Gefühl vermittelt bekommt, es mit diversen Unterarten zu tun zu haben, sondern eher, dass es einige wenige Superzombies gibt, die jeweils mit einer Spezialfähigkeit „gesegnet“ sind.
Auf Seiten der Überlebenden gibt es diverse Charaktere, die einfach zu stereotyp wirken. Die schauspielerische Leistung des Films hält sich insgesamt in einem überschaubaren Rahmen. Man sieht den Leuten ihre Bemühungen an, aber es sind nun einmal nicht alles Profis. Technisch wiederum ist gerade durch das nahezu farblose, düstere Bild eine ziemlich passende Stimmung getroffen worden. Die Spezialeffekte halten sich in Grenzen, machen aber auch nicht wirklich etwas kaputt (ganz im Gegensatz zu der einen oder anderen Zombie-Maske, die leider nicht gruselig, sondern eher lächerlich wirkt). Da der Film in Englisch gedreht wurde und man auf eine teure Synchronisation verzichtet hat, wirkt dies teilweise ein wenig merkwürdig.
EXTINCTION ist kein absoluter Überflieger, für Zombiefilm-Fans allerdings absolut empfehlenswert, da hier viele gute Ansätze enthalten sind, die sich abseits der typischen Zombiefilme bewegen und somit frischen Wind in das Genre bringen. Wer Zombiefilme aber in erster Linie wegen Gore und Splatter schaut, der kann hier passen: davon gibt es verhältnismäßig wenig zu sehen. Insgesamt ein durchaus gelungener Streifen, der im Rahmen seiner Möglichkeiten bleibt und mit etwas mehr Budget ein richtiger Hit hätte werden können.