Warum „Krankheit und Symptom“ nun letztendlich die letzte Folge der Serie PROF. SIGMUND FREUD sein soll, bleibt mir ein Rätsel. Wahrscheinlich war das Marketing hinter der Serie nicht stark genug, oder die Idee, die hier über acht spannende Folgen verfolgt wurde, ist nicht klar genug rüber gekommen. Dass PROF. SIGMUND FREUD kein Einheitsbrei ist, dürfte jeder, der sich einmal eine beliebige Folge angehört hat, begriffen haben, und dass hier mit Hans Peter Hallwachs, Andreas Fröhlich und Felicitas Woll eine unglaublich starke Stammbesetzung für die drei Hauptfiguren gefunden wurde, steht völlig außer Frage. Schade eigentlich. Doch widmen wir uns nun noch einmal der letzten Folge.
‚Krankheit und Symptom’ hat ein wenig von einer Schnitzeljagd. In einer alten Strafvollzugsanstalt wird im Rahmen von Sanierungsarbeiten ein Tagebuch gefunden, dessen Inhalt den Leser erschaudern lasse. Da berichtet ein anonymer Insasse von Gräueltaten, die er begangen hat, für die er allerdings bislang noch gar nicht bestraft wurde, und er lässt ebenfalls durchsickern, dass er nicht dafür garantieren kann, dass er nach seiner bevorstehenden Entlassung nicht wieder morden würde.
Anhand der wenigen brauchbaren Informationen, die das Tagebuch hergibt, und aus dem Belegungsplan der Anstalt wird nun ein möglicher Täterkreis ermittelt, den es dann einen nach dem anderen zu besuchen gilt, und wer käme für diese Ermittlungsfragen, bei denen die Psyche des Gegenüber einen argen Schaden haben dürfte, besser in Frage als Prof. Sigmund Freud?
Da auch Gruber auf diese Frage keine Antwort kennt, überlässt er dem Professor das Schriftstück zur Untersuchung und bittet ihn, ihn bei den Befragungen zu begleiten. Da beides gleichzeitig nicht geht, wird er letztendlich von Anna begleitet, die für ihren Vater die Analyse der einzelnen Personen übernehmen soll. Doch schon bald meldet sich der Täter bei der Gendarmerie und spricht eine Drohung aus, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Gruber und Freud scheinen auf der richtigen Spur zu sein, und das bringt vor allem Grubers Familie in Gefahr…
Auch, wenn es sehr traurig ist, so bietet ‚Krankheit und Symptom’ doch zumindest einen würdigen Abschluss der Serie, bei dem keine Fragen offen bleiben und man sich aus den Zusammenhängen eine mögliche Erklärung zusammenbasteln könnte, warum Freud fortan nicht mehr bei den Ermittlungen hilft. Dass wir es ihm weiter gegönnt hätten, ist ganz klar. PROF. SIGMUND FREUD ist eine etwas andere Kriminalserie, die viel mehr mit dem Kopf arbeitet, als es die Standard-Krimikost tut. Von der Klasse her vergleichbar mit „Die Methode Hill“ im Fernsehen, bedanken wir uns bei Simon Bertling und Christian Hagitte für tolle Regiearbeit und bei Heiko Martens für tolle Skripte, und gerne wiederholen wir unser Fazit: sehr, sehr schade, dass diese Serie ein so frühes Ende gefunden hat.