Irgendwie kommt mir die Geschichte ungemein vertraut vor. Ein junges Mädchen muss beobachten, wie ihre Eltern durch die Mafia ermordet werden. Sie selbst kann den Killern entwischen, flieht und lässt sich selbst auch zum Profikiller ausbilden, um Rache zu nehmen… Nein, hier wird kein zweiter Teil oder gar ein Remake von „Leon – Der Profi“ rezensiert, sondern es dreht sich um den schicken, aber vorhersehbaren Streifen COLOMBIA.
Einer der größten Unterschiede ist wohl dabei, dass hier die Ausbildung zur Profikillerin nicht nur in einem 2-Wochen-Schnupperkurs vollzogen wird, sondern dass Cataleya (gespielt von Zoe Saldana) erst einmal erwachsen werden muss, bis sie soweit ist. Zudem wird sie nicht von einem bis dahin total fremden Menschen ausgebildet, sondern von ihrem Onkel in Chicago. Doch nicht nur sie wird älter, sondern auch Mafiaboss Don Luis. Und als sie dann soweit ist, ihre Rache zu vollziehen, ist der inzwischen im Zeugenschutzprogramm von der CIA, und Cataleya muss sich etwas einfallen lassen, wie sie ihn aus seinem sicheren Versteck bekommt, ohne dabei selbst allzu auffällig zu werden…
Regisseur Olivier Megaton inszeniert hier ein Actionspektakel, das sich gewaschen hat. Leider verliert er hierbei teilweise aus den Augen, dass Action, egal, wie gut sie auch gemacht sein mag, nur dann einen wirklichen Unterhaltungswert hat, wenn sie von einem gewissen Storygerüst gestützt wird. Die Idee selbst ist wie gesagt nicht gerade neu, wurde im Original aber viel besser umgesetzt.
Wer also auf satte Action mit einer nett anzusehenden Hauptdarstellerin steht, wird hier bestens bedient. Wer zumindest ein wenig mehr Inhalt erwartet von einem Film, der könnte hier enttäuscht werden, denn abgesehen von obiger Rahmenhandlung, die irgendwann scheinbar völlig in den Hintergrund rutscht, ist hier nichts weiter vorhanden, was man sonderlich hervorheben könnte. Die Dialoge sind insgesamt eher simpel gestaltet, aber mal ganz ehrlich: wer will sich schon unterhalten, wenn einem permanent Kugeln um die Ohren fliegen?