Die alles entscheidende Frage: RAIN FALL oder Reinfall? Regisseur Max Mannix schickt in diesem Politthriller Kippei Shiina in der Rolle eines ehemaligen Navy-Seals ins Rennen, der sein täglich Brot mittlerweile als professioneller Auftragskiller verdient. Seine Spezialität ist es, die Morde so aussehen zu lassen, als wären es natürliche Todesursachen. Bei einem seiner Aufträge, den er in Tokio zu absolvieren hat, merkt er aber noch vor der Durchführung, dass er unter Beobachtung steht. Nichtsdestotrotz zieht er es durch…
Kawamura, ein japanischer Beamter, ist im Besitz eines Datensticks, auf dem sich geheime Informationen enthalten, die die Korruption vieler japanischer Politiker beweisen würde und mit dem sich entsprechend viele Leute gefügig machen ließen. Der CIA hat entsprechend nicht nur den Beamten im Visier, sondern auch seinen Blick auf John Rain gerichtet, der im Verdacht steht, einen Anschlag auf Kawamura zu verüben. Als Kawamura dann in der U-Bahn unter den Blicken der CIA-Agenten scheinbar mit einem Herzanfall tot zusammenbricht, während Rain direkt hinter ihm steht, ist die Aufregung groß und der Datenstick zusammen mit Rain hinterher verschwunden.
Nicht nur CIA-Agent Holtzer (grandios gespielt von Gary Oldman) bläst nun zur Jagd auf Rain, sondern auch die Yakuza haben ein berechtigtes Interesse daran, des USB-Sticks habhaft zu werden…
Die Verfolgungsjagd durch Tokio ist in ein paar wirklich schicke Bilder gefasst worden, und auch die gelegentlichen Actionszenen wissen zu überzeugen. Auch Gary Oldman als federführender Agent mit cholerischen Ausbrüchen passt sehr gut ins Setting. Hauptdarsteller Kippei Shiina selbst bleibt im direkten Vergleich leider etwas farblos, was aber nicht unbedingt an seiner Schauspielerei liegt, sondern vielmehr in dem über weite Strecken belanglosen und verwirrenden Drehbuch liegen könnte. Eine wirkliche Motivation, wer hier was tut und welche Folgen das alles haben könnte, bleibt leider völlig unbetrachtet. Gänzlich verloren geht, warum Rain sich die meiste Zeit über gar nicht wie ein echter Killer verhält, sondern vielmehr wie ein Bodyguard.
Rein technisch ist an RAIN FALL nichts auszusetzen. Die Bildqualität ist gut, der Sound ebenfalls, und auch die Idee an sich klingt auf den ersten Blick hin sehr reizvoll (und in etwa so, wie der Trailer des Films suggerieren mag). Spannung kommt hier leider nur sehr selten auf, die Action hält sich auch in Grenzen, und für ein Charakterportrait werden die handelnden Personen viel zu wenig durchleuchtet oder überhaupt vorgestellt. Wer auf Agententhriller steht, kann hier zwar durchaus ein oder zwei interessante Szenen für sich entdecken, insgesamt hat man aber mehr davon, wenn man sich stattdessen noch einmal einen der drei Bourne-Teile anschaut oder ganz nostalgisch wird und in der 007-Ecke Staub wischt, auch wenn hier dann der „Thrill“ auf der Strecke bleiben mag.