Die Idee hinter WIE AUSGEWECHSELT ist wahrlich keine neue: zwei Leute erwachen plötzlich und unerwartet im Körper des jeweiligen anderen, nachdem sie sich dies zeitgleich unter mysteriösen Umständen gewünscht haben. Dass dieser Tausch aber insgesamt für beide mehr Probleme als Lösungen mit sich bringt, wird den Betroffenen sehr schnell klar und man sucht nach dem Rücktausch, der aus irgendeinem Grund nicht so ohne weiteres vollzogen werden kann. Warum WIE AUSGEWECHSELT trotzdem sehr witzig geworden ist, erfahrt ihr hier.
Die beiden Freunde Mitch (Ryan Reynolds) und Dave (Jason Bateman) kennen sich schon von frühester Kindheit an, könnten aber unterschiedlicher kaum sein. Dave ist Familienvater, hat sich schon immer durch besondere Strebsamkeit beste Noten, ein Stipendium sowie den Job in einer Anwaltskanzlei erarbeitet und steht nun kurz vor der Ernennung zum Partner.
Mitch hingegen lebt in den Tag, hat ständig irgendwas mit irgendwelchen Frauen, liebt es, auf Parties die Sau raus zu lassen, hat es dafür aber beruflich noch überhaupt nicht weit gebracht, oder um es mit den Worten seines Vaters zu sagen: er ist ein Versager, der nichts auf die Reihe bekommt und nichts zu Ende bringt.
Nach einem Trinkgelage der beiden pinkeln sie in einen Brunnen und wünschen sich, sie wären wie der andere, worauf sie auch prompt im Körper des anderen am nächsten Morgen aufwachen. Schnellstmöglich wollen sie das Unglück rückgängig machen, doch der Zauberbrunnen wurde derweil von einem Bautrupp entfernt und irgendwo anders wieder aufgestellt, jedoch ist die Information, wo, irgendwo im Rechner des Bauamtes verschollen, und so heißt es für die zwei Abwarten. Das Problem: Dave steht eigentlich vor dem Abschluss eines wichtigen Geschäfts, das für seine Beförderung entscheidend sein kann, und Mitch hat ebenfalls gerade wieder ein paar neue Dinge am Laufen, die er nicht riskieren will: ein Job als Softpornodarsteller sowie eine Beziehung zu einer hochschwangeren Frau. Jetzt heißt es, dass sich die beiden mit der Situation arrangieren müssen und daraus das beste machen, solange keine Lösung in Sicht ist.
WIE AUSGEWECHSELT lebt in erster Linie vom perfekten Zusammenspiel von Reynolds und Bateman, die sich gegenseitig sehr gut in die jeweiligen Gags führen. Dass der Humor hier eher nichts für zart besaitete ist, wird relativ schnell klar, und auch die Einstufung FSK 16 ist durchaus berechtigt. Teilweise schon fast jenseits des guten Geschmacks wird hier nach und nach eine Pointe nach der anderen gebracht, immer wieder durchwoben von Momenten, in denen man ins Grübeln gerät und in denen die Charaktere des Films die Chance haben, über ihr eigenes Leben nachzusinnen und ob sie wirklich immer die richtigen Entscheidungen getroffen haben in ihrem bisherigen Leben. Das ist auch wichtig und richtig so, denn sonst wäre WIE AUSGEWECHSELT lediglich eine sehr flache Komödie, die absolut keine Selbstreflektion besitzt. So aber regt der Film teilweise sogar direkt zum Nachdenken an. Das Drehbuch stammt übrigens von den „Hangover“-Autoren Jon Lucas und Scott Moore, Regie führte David Dobkin, der auch schon in „Die Hochzeits-Crasher“ sein Talent beweisen konnte.