Es ist Krieg! Immer noch! Schon wieder! Wie auch immer! Es ist uns gelungen, den finsteren Helghast-Diktator Visari zu stellen, doch „leider“ (so sieht es zumindest die Vorgesetztenriege) kommt er bei diesem Einsatz ums Leben. Es folgt der direkte Rückzug aus dem Kampfgebiet, denn die Helghast lassen sich dies natürlich nicht einfach so gefallen und setzen zum nuklearen Gegenschlag an, bei dem die Weltraumflotte der ISA vernichtet wird. Jetzt sitzen wir mitten im Feindesland, auf uns allein gestellt, ohne Hoffnung auf Verstärkung oder Nachschub. Willkommen bei KILLZONE 3!
Wie unschwer zu erkennen ist, setzt die Geschichte direkt an die Geschehnisse von Killzone 2 an. Die Macher setzten hier ganz klar auf Fortsetzung, wer nicht damit klarkommt, dass es eine Story vor KILLZONE 3 gab, der muss sich gefälligst die beiden Vorgänger besorgen und zuerst die spielen (übrigens definitiv keine schlechte Idee). Da Killzone 2 bereits eine absolute Granate war, war es schwer, hier noch etwas draufzusetzen, nichtsdestotrotz ist diese Mission gelungen, wenn auch nur in Details. Man darf also in der Entwicklung keine Quantensprünge erwarten, wohl aber in den vielen neuen Features, zu deren Gunsten man andere Dinge etwas herunterfahren musste. Zum einen besteht fortan die Möglichkeit (die richtige Hardware vorausgesetzt), KILLZONE 3 auch in 3D zu erleben. Um das zu ermöglichen, haben die Macher bereits in der 2D-Ansicht die maximale Auflösung auf 720p eingeschränkt, in 3D werden dies dann lediglich noch 576p. Zwar bietet das ein ziemlich intensives Spielgefühl, klarer wird das alles allerdings bei flachem Bild.
Ebenfalls neu ist die Unterstützung der Move-Steuerung, die hier überraschend gut funktioniert und sehr viel Spaß bereitet. Das Spielgefühl ist ein völlig anderes, wenn ihr mit Move-Controller zielt, anstatt den klassischen Controller zu verwenden.
Man würde lügen oder untertreiben, wenn man bei KILLZONE 3 nicht in mehrerlei Hinsicht in Superlativen spricht oder denkt. Hier stimmt nahezu alles, man leistet sich keine Schwächen oder gar Fehler. Nicht nur der Storymodus ist fesselnd, auch die Möglichkeiten, das Spiel offline im Koop-Modus zu spielen oder einen der drei Multiplayer-Modi online zu erleben, sind ungeheuerlich. Definitiv kann ein Multiplayer-Match aber nicht gegen die bombastische Inszenierung des Spiels ankommen, denn hier wird einem Action und Adrenalin in Hollywood-Manier gegeben. Ebenfalls vorbildlich: das alles funktioniert auch, ohne dass man sich vorher eine halbe Ewigkeit einen Installationsbildschirm anschauen müsste: KILLZONE 3 läuft komplett vom Datenträger.
Grafisch ist der Titel, wie oben bereits erwähnt, zwar grundsätzlich ein wenig „beschnitten“, bietet aber nichtsdestotrotz atemberaubende Licht- und Schatteneffekte, unglaublich detaillierte Landschaften, glaubwürdige Charaktermodelle, von Waffeneffekten und Explosionen ganz zu schweigen. Diese Optik wird durch die stimmungsvolle Hintergrundmusik, die perfekten Soundeffekte und die durchweg soliden Synchronsprecher in bestmöglicher Weise unterstützt, dem Spieler vor dem Bildschirm das Gefühl zu vermitteln, mitten im Geschehen zu stecken.
Wer Egoshooter mag und eine Playstation 3 sein Eigen nennt, der kommt eigentlich an KILLZONE 3 nicht vorbei. Dieses Spiel nicht zu spielen, bedeutet, eines der besten Videospiele, die es derzeitig auf dem Markt gibt, zu ignorieren. Neben Uncharted 2, Little Big Planet und Heavy Rain ist KILLZONE 3 wohl der Wichtigste System Seller, den Sony derweilen am Start hat. Stetig steigende Konsolenverkäufe und die Tatsache, dass man wohl bald die XBOX360 eingeholt hat, sprechen da eine klare Sprache…