Motorstorm auf Playstation 3 war einer der ersten richtigen Knüller für die neue Konsolengeneration. Durch schlammverschmierte Canyons jagen, gegnerische Fahrzeuge von der Strecke schubsen, gezielt den Boost einsetzen, die für den eigenen Fahrstil optimale Streckenführung selbst wählen: das alles waren gute Gründe, dieses Spiel zu lieben. Dann kam Motorstorm – Pacific Rift heraus. Anderes Setting, ein paar zusätzliche Features, aber alles in allem irgendwie doch mehr oder weniger das gleiche. Was kann also der Ableger auf dem „kleinen Bruder“ der Playstation bieten? Näheres erfahrt ihr hier.
Wie der Titel schon vermuten lässt, wollen uns die Macher nicht mit einer langweiligen Portierung eines der Erfolgstitel auf Handheld langweilen, sondern bringen exklusiv ein weiteres Setting ins Spiel: Eis und Schnee erwarten euch bei MOTORSTORM ARCTIC EDGE. Entsprechend wurde auch der Fuhrpark leicht erweitert, so könnt ihr nun auch mit Schneemobil oder Raupe ins Rennen starten, um auch im tiefsten Schnee voran zu kommen und der Konkurrenz davonzueilen. Aber alle enthaltenen Fahrzeuge haben eben ihre Vor- und Nachteile, die es auf den Kursen auszunutzen gilt.
Grafisch kann MOTORSTORM auf der PSP zwar nicht mit den NextGen-Varianten mithalten, positioniert sich aber auf jeden Fall in den vorderen Reihen der Handheld-Rennspiele. Insbesondere die für die Serie typischen Dreckschlieren auf dem Bildschirm, wenn Matsch und Dreck hoch geschleudert wird, sorgen für entsprechende Atmosphäre. Ansonsten wirken manche Eisflächen ein wenig zu künstlich, manche Texturen sind zu einfarbig, und auch an der Kantenglättung hätte man ab und an was verbessern können. Die Fahrzeuge bestechen auch nicht gerade durch Detailreichtum, dafür sind die Spezialeffekte des Boosts wieder sehr schick gemacht.
Beim Klang empfiehlt es sich (wie bei fast jedem Spiel), auf die Lautsprecher zu verzichten und sich lieber vernünftige Kopfhörer aufzusetzen. Ein rockiger Soundtrack sorgt für actionreiche Hintergrunduntermalung, die sich der Action des Spiels perfekt einzugliedern versteht. Die Rennfahrzeuge hätten ein bisschen mehr Dampf im Klang vertragen können, und auch die Crashs klingen nicht sonderlich schmerzhaft, sonst ist aber alles in Ordnung.
Wo die Steuerung noch extrem eingängig ist und Spaß macht, muss ich bei MOTORSTORM ARCTIC EDGE allerdings zwei Dinge bemängeln: gerade am Anfang ist es viel zu leicht, sich an die Spitze des Feldes zu mogeln und diese Platzierung auch zu behaupten (in der Regel wird man dort nicht mehr überholt). Setzt so viel wie möglich den Boost ein, um auf Platz eins zu landen, wenn ihr bis dahin irgendwo einschlagt: kein Problem, die Rücksetzfunktion ist viel zu spielerfreundlich, denn ihr werdet quasi ohne Zeitverlust wieder auf die Strecke gesetzt, und obendrein ist euer Boost komplett abgekühlt. Es lohnt sich wahrscheinlich sogar, lieber zu crashen, als den Boost normal abkühlen zu lassen. Ab Pole Position ist es dann eh kein Problem mehr, das Rennen sicher nach Hause zu fahren.
Der andere Kritikpunkt liegt in der Eintönigkeit der Spielmodi: entweder, ihr fahrt ein Rennen, oder ihr fahrt gegen die Zeit. Mehr Abwechslung gibt es nicht. Hier stellt sich die Frage, ob da MX vs. ATV nicht ggf. mehr Spaß macht, auch wenn grafisch die Messlatte etwas niedriger angesiedelt ist.
Für unterwegs ist MOTORSTORM ARCTIC EDGE sicherlich ein Spaß, wer zu Hause allerdings die Möglichkeit hat, auf der PS3 zu spielen, der sollte lieber weiter bei Motorstorm oder Motorstorm – Pacific Rift bleiben, da gibt es mehr zu erleben.