Ein Exklusivtitel für Playstation Vita? Dass ich das noch erleben darf… SOUL SACRIFICE lockt mich mal wieder an die bereits hart angestaubte Mobilkonsole, der ja hoffentlich durch die versprochenen Stream-Funktionen mit der PS4 deutlich bessere Zeiten bevorstehen. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Bis dahin gucken wir, was uns hier geboten wird.
SOUL SACRIFICE ist sehr düster aufgemacht. Alles startet in einem Gefängnis, das wie ein Vorort der Hölle aussieht. Euer Schicksal, so scheint es zumindest jetzt noch, ist es, als Opfergabe für einen finsteren Zauberer das Zeitliche zu segnen. Aber halt. Was ist das? Eure Aufmerksamkeit wird auf einen Folianten gelenkt, der, kaum dass ihr ihn von Schmutz und Staub befreit habt, munter zu plappern beginnt. In ihm stehen alle Geheimnisse, die sein Herr Magusar behütet und die ihm seine Macht verliehen haben. Das Buch Librom bietet euch an, dass ihr von ihm lernen könnt, um ebenfalls genauso mächtig zu werden wie der brutale Zauberer und ihn in einem entscheidenden Duell dann schlagen könnt. Als Spieler vermutet man sofort argwöhnisch, dass Librom das sicherlich nicht nur aus purem Uneigennutz anbietet, aber was bleibt uns anderes übrig, wenn wir nicht als Blutfleck auf dem Altar landen wollen.
SOUL SACRIFICE bietet euch jederzeit die Möglichkeit, gegen Magusar anzutreten, entscheidet ihr euch aber sehr früh dafür, ist der Ausgang des Kampfes schon vorgezeichnet. Und so müsst ihr durch die harte Schule des Magierdaseins gehen, nach und nach eure Kräfte verbessern und eure Kampffertigkeiten zu kombinieren lernen. Ihr macht euch Seite für Seite in Erinnerungsschlachten auf, in denen ihr die Widersacher Magusars bei Seite räumt und dabei immer mächtigere Zauber erlernt. Das Spielprinzip in den Kämpfen erinnert ein wenig an Monster Hunter. Fummelige Kamerasteuerung, unübersichtliche Kampfarenen, einfachste Knopfdruck-Attacken. Nichtsdestotrotz macht es Spaß, die vielen unterschiedlichen Gegner zu besiegen. Danach habt ihr jeweils die Qual der Wahl: rettet ihr die arme Seele (was eure Lebensenergie verbessert), oder opfert ihr sie (was eure Angriffskraft verstärkt). Eine ausgewogene Mischung ist hierbei von Vorteil.
Zugegeben: auf Dauer ermüden die immer wieder gleich ablaufenden Arenakämpfe ein wenig, aber mit genügend Pause dazwischen ist das durchaus spaßig. Ihr habt die Möglichkeit, die Zauber miteinander zu verbinden, sodass ihr völlig neue Effekte erfahrt und somit noch mächtiger werdet. Solltet ihr mal nicht alle Missionsziele erreicht haben, könnt ihr es einfach noch einmal versuchen.
Die Touchscreen-Funktionen der PS Vita sowie die Lagersensoren etc. werden eigentlich nur innerhalb der Menüs genutzt, also nicht während der Kämpfe. Das empfinden wir als ein wenig schade, denn so verliert das Spiel ein wenig im Vergleich zu anderen PS Vita-exklusiven Titeln. Wer auf düstere, dämonische Settings steht und Monster Hunter auch gerne gespielt hat oder noch spielt, sollte SOUL SACRIFICE unbedingt antesten. Zwar sind hier im Bereich Grafik und Steuerung durchaus noch Luft nach oben gelassen worden, aber wenn man erst einmal im Spiel ist, fällt das kaum noch auf, da man sich schnell in der Welt verliert.