Und hier ist es, das jährliche Update von WWE SMACKDOWN VS RAW, dieses mal natürlich 2009. Was neu ist, ist die Tatsache, dass mit TNA Impact erstmalig eine wirklich ernstzunehmende Konkurrenz erhältlich ist. Ob das routinierte Team rund um SMACKDOWN VS RAW die Nase vorn behalten konnte, oder ob sie gleich beim ersten Aufkeimen von Wettbewerb den Kürzeren ziehen werden, erfahrt ihr hier.
Was von vornherein klar sein dürfte, ist die Tatsache, dass der Wrestler-Kader der WWE um einiges bekannter ist, als bei TNA. Die Auswahl, die ihr hier habt, ist unglaublich groß. Dies bringt schon mal ein paar Sympathiepunkte, zumal die Identifikation mit der Spielfigur damit umso schneller geht. Auch im Bereich der Spielmodi (unter anderem neben den normalen 1 gegen 1, 2 gegen 2 etc. – Matches gibt es auch First Blood als Modifikator oder den neuen Spielmodus Inferno, bei dem ihr euren Kontrahenten anzünden müsst, um den Kampf zu gewinnen) und Arenenvielfalt liegt SMACKDOWN VS RAW eindeutig einige Nasenspitzen vorne. Es gibt jede Menge unterschiedlicher Varianten, die ihr austesten könnt, die Stimmung im Publikum ist realistischer, und durch die viele Abwechslung kommt deutlich mehr Spannung auf. Aber das ist noch lange nicht alles.
Der wirklich entscheidende Vorteil von SMACKDOWN VS RAW ist die Spielbarkeit. Wo TNA Impact teilweise kompliziert und dadurch schnell auf Buttonmashing hinauslaufende Muster erfordert, spielt sich hier alles viel intuitiver. Über Bewegungen des rechten Analogsticks in Kombination mit den Schultertasten und gelegentlichen Aktionstasten habt ihr so ziemlich alle Griffe, Schläge, Würfe und Spezialattacken unter Kontrolle, könnt nach ein wenig Eingewöhnungszeit richtig damit umgehen und agiert dann gezielt und deutlich effektiver als nach der Gut-Glück-Methodik.
Was man dem Spiel leider etwas nachsagen muss, ist eine teilweise etwas lieblos gestaltete Optik. Die Bewegungen auf der NextGen-Konsole sind stellenweise recht hakelig, Kollisionsabfragen funktionieren nicht immer, und auch die Videosequenzen bei den Einmarschszenen sind nicht gerade eine wirkliche Augenweide, insbesondere die völlig unspektakulären Pyroeffekte. Soundmäßig ist dann wieder alles in Ordnung, die Kommentatoren haben ein deutlich größeres Repertoire an Sprüchen drauf als ihre Kollegen von TNA, und auch der Storymodus ‚Road To Wrestlemania’ ist als kurzweilige Geschichte besser in Szene gesetzt.
Hierbei spielt ihr euch als einer von sechs Wrestlern (bzw. fünf Einzelkämpfer und ein TagTeam) durch ein Szenario, dass in den Wochen vor Wrestlemania spielt, auf euren persönlichen Titelkampf zu. Unterwegs müsst ihr gewisse Aufgaben bestreiten, zum Beispiel Matches innerhalb einer gewissen Zeitspanne gewinnen oder auch mal als Gastringrichter agieren, um eurem Teampartner eins auszuwischen müsst ihr dafür sorgen, dass er einen Kampf verliert, etc. Wir wollen nicht alles verraten, es sei aber soviel gesagt, dass abhängig von der von euch getroffenen Wahl das Szenario jeweils ein anderes ist und auf die Persönlichkeit des Wrestlers zugeschnitten wurde.
Obendrein gibt es dann natürlich auch einen Karrieremodus, wo ihr einen der Ringakrobaten von der Pike auf trainieren könnt und durch Erfahrungspunkte immer stärker macht. Hier ist lange Arbeit vonnöten, um dann auch ein richtiges Monster im Ring stehen zu haben.
Onlinekeilerei gibt es selbstverständlich auch, und auch der TagTeam-Modus wurde um einige Features verbessert.
Ein kleines Manko sind im oben beschriebenen Storymodus noch die Bereiche, in denen ihr eher passiv darauf wartet, dass etwas passiert oder bestenfalls Hilfe stellend eingreifen dürft, denn sobald die Computergegner unter sich sind, stellen sie sich recht dumm an und warten gegenseitig auf Aktionen. Das kann einen schon mal den letzten Nerv kosten. Da sind die Bereiche, wo man selbst agiert, deutlich interessanter.
WWE SMACKDOWN VS RAW 2009 gewinnt alles in allem den Wettstreit gegen TNA Impact, sollte aber für die glatte Zehnerstelle im nächsten Jahr etwas an der Grafikengine basteln, um noch mehr herauszuholen. Natürlich sind Einmarschsequenzen und Posings nicht das Wichtigste bei einem Wrestlingspiel, aber zumindest im Ring sollte dann doch alles möglichst realistisch und flüssig aussehen und ablaufen. Sollte das gelingen, ist dieses Spiel King of the ring!