Wann, wenn nicht zur Weihnachtszeit, sind auch Männer dazu bereit, sich mal einen schnulzigen Film anzuschauen? In der Annahme, mit EINE PRINZESSIN ZU WEIHNACHTEN etwas für das weibliche Geschlecht gefunden zu haben, mag so mancher Mann eventuell zu Hause den Versuch unternommen haben, Punkte zu sammeln, um dann bei nächster Gelegenheit wieder einen schönen Actionfilm anschmeißen zu dürfen. Dass dieser Schinken aber auch für die Damenwelt fast schon jenseits des guten Geschmacks liegt, ist kaum zu glauben.
Jules Schwester ist mit ihrem Mann vor kurzem bei einem Unfall verunglückt. Seitdem beherbergt sie ihren Neffen und ihre Nichte bei sich und hat die Rolle der Ersatzmutter übernommen. Ihr verstorbener Schwager war der Sohn des Dukes von Castleberry, und ebenjener Duke lädt nun zu Weihnachten seine Kinder (mitsamt Jules) zu sich aufs Schloss nach England ein. Jules und ihre Schwester sind allerdings Amerikanerinnen gewesen, was dem Duke schon immer ein Dorn im Auge gewesen ist und weswegen er bislang den Kontakt abgebrochen hatte.
Der Rest ist schnell erzählt: Jules stellt den Haushalt des Dukes auf den Kopf, erobert heimlich, still und leise das Herz des eigentlich bereits vergebenen zweiten Sohns des Dukes, Happy End, Friede, Freude, Eierkuchen.
In der Rolle des verbitterten Dukes glänzt ein inzwischen stark gealterter Roger Moore, als Jules spielt Kathy McGrath, der Rest der Besetzung ist eher unbekannt.
Der Film ist leider von der ersten bis zur letzten Sekunde vorhersehbar, bleibt oberflächlich und kann nicht wirklich zu irgendeinem Moment fesseln. Es fehlen eigentlich nur noch Sing- und Tanzszenen, die allerdings vollkommen unpassend wären.
Wie gesagt: Schnulz, Schnulz und noch mehr Schnulz, das ist es, was es hier zu sehen gibt. Die Produktion wirkt wie eine etwas bessere Fernsehproduktion. Schauspielerisch nicht immer überzeugend, inhaltlich eine typische „Aschenputtel“-Geschichte, technisch gerade einmal durchschnittlich. Ganz klar: EINE PRINZESSIN ZU WEIHNACHTEN ist ein Film, der sicherlich niemanden stört, wenn er läuft, wo allerdings auch niemand gezielt hingucken würde, einer dieser Filme, über die man im Fernsehen definitiv weiterschalten würde, weil nichts, aber auch gar nichts halbwegs fesselnd wirkt.