ACT OF VALOR wird ganz klar unter der Flagge vermarktet, dass hier keine Schauspieler am Werk sind, sondern echte U.S. Navy SEALs, die in diesem Film die Handlung tragen, die wiederum dicht an den tatsächlichen Einsätzen der SEALs angelehnt sind. Action? Story? Schauspielerisches Talent? Oder doch nur Glorifizierung von Krieg und eine fast unerträgliche Menge an US-Patriotismus? Lest selbst.
ACT OF VALOR dürfte einer dieser Filme sein, die man entweder total klasse findet oder eben total daneben. Ein „geht so“ scheint eher unvorstellbar. Woran das liegt? Dieser Film ist nur zu einem bedingten Maße ein tatsächlicher Film. Vieles, was man als Zuschauer zu Gesicht bekommt, wirkt wie eine Mischung aus Dokumentation und einem „Live-dabei“-Feeling. Dies liegt an der gewählten Kameraperspektive, denn viele der Szenen werden aus Sicht der Protagonisten gezeigt. Was man dabei lernt, ist, dass tatsächliche Spezialeinheiten nicht wie Rambo vorgehen, sondern absolut routiniert, taktisch und aufeinander eingespielt handeln müssen. Hier vertraut jeder sein Leben dem anderen an, wodurch ein unglaublicher Zusammenhalt entsteht, der an das Musketier-Motto „einer für alle und alle für einen“ erinnert. In ACT OF VALOR wird nicht aus kürzester Distanz vorbeigeschossen, weil es die Dramaturgie erfordern würde. Hier wird gezeigt, wie ein Einsatz im realen Leben aller Wahrscheinlichkeit nach ablaufen würde, ganz ohne Hollywood-Tamtam.
Dies alles im Hinterkopf behaltend, fällt es deutlich leichter, die Schwächen des Films auszublenden: das schauspielerische Können der Charaktere zwischen den Kampfszenen (es sind nun einmal keine Schauspieler) sowie die etwas dünne Rahmenhandlung, die einen von Missionsort zu Missionsort führt. Hier geht es um einen Drogenhändler, der plötzlich dann doch Kontakte zu einer Terrorzelle unterhält, die mit Keramik-Sprengstoffgürteln Anschläge in den USA verüben wollen, womit ein Wettlauf gegen die Zeit startet…
Die Mischung aus Action und Propaganda wirkt ein wenig befremdlich, hat aber durchaus ihren Reiz. Wer es schafft, den Patriotismus zu ertragen, die unterschwelligen Propaganda-Maßnahmen zu filtern und sich nur auf die Handlung an sich konzentriert, kann eine ganze Menge über die Navy SEALs lernen. Im Endeffekt ist ACT OF VALOR aber kaum mehr als eine Glorifizierung der US Army und ihrer Spezialeinheiten. Sicherlich werden hier mal ein paar Meinungen, die aus anderen Kriegsfilmen herrühren, geradegerückt, aber das hätte man mit einer Dokumentation oder Reportage genauso gut erreichen können. So ist der Film nicht Fisch und nicht Fleisch, dafür aber extrem Blei-haltig.