Was als “familientaugliche Komödie” der Öffentlichkeit verkauft werden soll, entwickelt sich mit der Zeit zu einer Tragikomödie mit Tiefgang, die stellenweise nichts für Kinder ist. Eddie Murphy in einer für ihn recht untypischen Rolle, denn auch, wenn die Geschichte in NOCH TAUSEND WORTE gelegentlich amüsant sein mag, so spielt er dieses Mal nicht den stets gewitzten Menschen, sondern einen Mann, der in einer vertrackten Situation steckt und dessen Leben um ihn zusammenbricht.
Jack ist Literaturagent, und wenn er eines kann, dann reden! Er hat eine hübsche Frau, einen kleinen Sohn, ist erfolgreich im Job und ansonsten ein absoluter Egozentriker, der sich auch nicht davor scheut, seinen Assistenten morgens das Müsli sortieren zu lassen.
Als er den Guru Dr. Sinja durch einen Trick dazu bewegen will, dessen Buch bei seinem Verlag herausbringen zu lassen, wird er „verflucht“. Dr. Sinja verknüpft Jacks Leben mit dem eines magischen Baumes, der plötzlich in Jacks Garten steht. Der Baum hat 1.000 Blätter, und für jedes Wort, das Jack von da an spricht, verliert der Baum eines davon… und sollte der Baum keine Blätter mehr haben, wird Jack sterben.
Anfänglich lacht Jack noch darüber, doch als er feststellt, wie ernst diese Sache tatsächlich ist, muss er äußerst kreativ werden, um so wenig Worte wie nur irgend möglich für den Alltag zu verwenden. Doch anfänglich will ihm natürlich keiner Glauben schenken, und seine plötzliche Wortkargheit stößt auf Unverständnis. Als Jack dann droht, seinen Job und viel schlimmer noch seine Ehe zu verlieren, besinnt er sich und ordnet seine Prioritäten im Leben komplett neu, denn er erkennt, was im Leben wirklich zählt…
NOCH TAUSEND WORTE ist eine Parabel! Es geht vielleicht nicht unbedingt um die vielen Worte, die man tagtäglich spricht, sondern vielmehr um die Dinge im Leben, die einem wichtig sind. Es geht darum, dass man heutzutage viel zu viel Zeit mit Dingen verbringt, die eigentlich absolut unwichtig sind, bis man dann feststellt, dass einem für die wichtigen Dinge keine Zeit mehr bleibt.
Regisseur Brian Robbins hat versucht, diese Parabel in ein lustiges Gewand zu packen, und das ist ihm auch im Ansatz gelungen, nur würde ich nicht so weit gehen, von einer Komödie zu sprechen. Mit Eddie Murphy, Kerry Washington und Emanuel Ragsdale in den Hauptrollen hat er zudem eine Besetzung gefunden, die diese Aufgabe sehr gut zu meistern versteht.
Wer auf tiefsinnige Geschichten in einem amüsanten Gewand steht, der wird bei NOCH TAUSEND WORTE absolut fündig. Wir empfehlen, spätestens zum Ende des Films Taschentücher bereit zu halten und wünschen bis dahin viel Vergnügen!