„Eine berührende Komödie“. JEFF, DER NOCH ZU HAUSE LEBT weckt falsche Erwartungen. Wer glaubt, hier einen Film zu sehen zu bekommen, bei dem man in regelmäßigen Abständen lachen muss, der irrt. Das macht den Film allerdings nicht schlecht, sondern nur anders. Das allerdings als Komödie verkaufen zu wollen, wirkt wie eine Irreführung.
Jeff (Jason Segel) ist dreißig und wohnt noch zu Hause bei seiner Mutter (Susan Sarandon). Für das normale Leben kaum tauglich, schon mit einfachsten Aufgaben wie einer kleinen Leim-Reparatur überfordert, lebt Jeff in seiner ganz eigenen Welt, in der er der festen Überzeugung ist, dass das Schicksal sich durch besondere Zeichen bemerkbar machen würde und den Dingen ihre Richtung weist, dass man nur darauf achten müsse. So sieht er in einem Fernsehspot etwas über einen „Kevin“ und ist sich sicher, dass „Kevin“ eine Bedeutung für ihn haben wird.
Auf dem Weg zum Baumarkt sieht er einen jungen Mann im Basketball-Dress, der einen Aufdruck „Kevin“ trägt. Er verbringt ein paar Stunden beim Basketball und wird danach ausgeraubt. Durch einen Zufall trifft er auf seinen Bruder Pat (Ed Helms), der mit beiden Beinen im Leben steht, allerdings ebenfalls seine Probleme hat. Seine Frau ist nicht davon überzeugt, dass Pat einen Porsche gekauft hat, den er sich zudem nicht leisten kann. Zudem hat Pat die Befürchtung, sie könne ein heimliches Verhältnis haben. Jeff und er begeben sich auf eine Verfolgungsjagd, die durch viele Zufälle bestimmt ist (die allesamt mit „Kevin“s zu tun haben), um am Ende genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, wo sich alle Dinge zu etwas gutem zusammenfügen…
Die Regisseure Jay und Mark Duplass ziehen hier einen rührseligen Film auf, bei dem einem die einzelnen Charaktere sehr schnell ans Herz wachsen und man vor allem ihre Gefühle gut nachvollziehen kann, auch wenn sie manches Mal zunächst merkwürdig handeln.
Ein wirklich netter Film, der am Schluss einen „ach, sieh mal an“-Moment hat, der zwar nicht direkt plötzlich, aber doch irgendwie überraschend kommt, denn im Nachhinein betrachtet arbeitet der gesamte Film nur auf diesen einen Moment hin. Klasse gemacht, gut gespielt, eine etwas andere Geschichte als das, was man sonst zu sehen bekommt.
Nichtsdestotrotz hat der Film im Mittelteil kurze Passagen, in denen man das Gefühl hat, hier würde die Geschichte in die Länge gezogen, und ob man hinterher nun das Gefühl hat, durch das Filmanschauen um etwas bereichert worden zu sein, muss jeder für sich selbst entscheiden.