PINOCCHIO ist wohl zweifelsfrei einer der größten Disney-Klassiker aller Zeiten. Als zweiter „großer“ Spielfilm überhaupt, hat die Geschichte um den kleinen Pinocchio, der so gerne ein richtiger Junge sein will, schon viele Menschen in ihren Bann gezogen seit 1940, wo der Streifen erschien. Zu den vielen unterschiedlichen Sonderausgaben gesellt sich nun eine weitere. PINOCCHIO erscheint jetzt auf DVD inkl. einer Audio-CD der Lieder aus dem Film. Eine tolle Sache, wenn man die DVD oder BD noch nicht besitzt.
Aber zunächst einmal gehen wir kurz auf die Geschichte ein. Der Spielzeugmacher Gepetto hat eine ganz tolle Marionette gefertigt, die er auf den Namen Pinocchio tauft. Er ist so begeistert von seiner eigenen Arbeit, dass er sich wünscht, die Puppe wäre ein richtiger Junge. Dies spricht er laut aus, und da gerade der Wunschstern vorm Fenster strahlt, kommt des Nachts die blaue Fee und verwandelt die Marionette in eine lebendige Puppe. Sie nimmt Pinocchio das Versprechen ab, dass er, wenn er immer artig, strebsam, selbstlos etc. ist, irgendwann in einen richtigen Jungen verwandelt werden wird. Die zufällig anwesende Grille Jiminy wird zu Pinocchios Gewissen erklärt. Am nächsten Morgen ist Gepetto natürlich total aus dem Häuschen und schickt Pinocchio pflichtbewusst in die Schule. Doch schon bald muss der kleine Junge lernen, dass die Versuchungen auf dem Pfad der Tugend groß sind und es sich als gar nicht so einfach herausstellen wird, immer das richtige zu tun. Da kann auch Jiminy nur predigen und versuchen, ihn vor schlimmerem zu bewahren. Gemeinsam haben die beiden viele Abenteuer zu bestehen, bevor Pinocchios Traum, ein richtiger Junge zu werden, in Erfüllung gehen soll.
Natürlich ist der Film in damaliger Disney-Manier wie eine Art Musical aufgezogen, und so sind es auch die tollen Lieder (wie beispielsweise „When you wish upon a star“), die diesem Film seine Klasse verleihen. Da macht es umso mehr Sinn, die Songs noch einmal separat auf CD mit dazu zu geben.
Bild und Ton wurden aufwändig restauriert. Es sind keinerlei Fehler oder Unschönheiten mehr zu entdecken. Genauso sollte Nachbearbeitung sein. Hier hat man keine Probleme damit, schnell zu vergessen, wie alt der Film eigentlich schon ist, oder würde irgendjemand bei der klaren Darstellung und dem Ton auf einen inzwischen 73 Jahre alten Film tippen?
Puristen werden sich vielleicht über die nicht ursprüngliche Synchronisation beschweren. PINOCCHIO wurde zweimalig synchronisiert, einmal 1951 und einmal 1973. Letztere ist auch hier zu hören, denn: die ursprüngliche Fassung darf nicht mehr benutzt werden. Hier hat man einen Riegel vorgeschoben, denn die zweite Version war deutlich kindgerechter. Übrigens: wenn dem einen oder anderen Pinocchios Sprechstimme bekannt vorkommt, so mag das daran liegen, dass niemand geringeres als der damals noch recht junge Oliver Rohrbeck, besser bekannt inzwischen als Stimme von Justus Jonas aus Die Drei Fragezeichen, der kleinen Marionette seine Stimme verlieh.