Chillerama

CHILLERAMA ist eine Verbeugung vorm Horror-Trashkino. Hier wird schrecklich übertrieben, und es werden quasi sämtliche Klischees bedient, die man von einem Horror-B-Movie erwartet. Die Rahmenhandlung, die ebenfalls B-Movie-Flair versprüht, spielt in einem Autokino, wo am letzten Abend vor der endgültigen Schließung eine Ansammlung von schlechten Horror-Kurzfilmen gezeigt wird. Ob das was taugt, erfahrt ihr hier.
Im Autokino bahnt sich eine kleine Katastrophe an, während am Abend der letzten Vorstellung auf der Leinwand Horror-Kultfilme laufen: der eigentliche Filmvorführer, der vor kurzem seine verhasste Frau verloren hat, wollte sich nekrophil ein letztes Mal an ihr vergehen und sie damit demütigen, doch seine Frau hat sich in einen Zombie verwandelt und beißt ihn. Verletzt schleppt sich der Mann an seinen Arbeitsort und verseucht dort das Popcorn, sodass sich bald alle Autokinobesucher in Zombies verwandeln werden…
Währenddessen laufen Filme, die die Welt in der Form noch nicht gesehen hat. Streifen 1 mit dem Titel „Wadzilla“ handelt von einem Mann, der nach einem Medikamentetest ein stetig wachsendes Sperma hat, das sich nach und nach zur Hausgröße hochfrisst und eine Bedrohung für das gesamte Land darstellt, im zweiten Film („I was a teenagewerebear“) geht es, wie der Name schon verrät, um Werbären (ja, wie Werwölfe, nur halt Bären), die obendrein homosexuell sind und das auch klar ausleben (eine Hommage an Grease?!?), in „The diaryof Anne Frankenstein“ wird Anne Frank kurzerhand zu einer Vorfahrin der Familie Frankenstein, Hitler tritt auf, stellt seine eigene Bestie her und muss sich hinterher mit den jüdischen Wurzeln derselbigen herumschlagen, und „Deathication“ geht es vor allem um Kot, dieser Film wird allerdings gar nicht erst bis zum Schluss gezeigt, weil die Handlung der Rahmenplots hier die Führung übernimmt…
Klingt schräg? Ist es auch! Hier geht es um (man entschuldige die vulgäre Ausdrucksweise) Titten, Gewalt, Blut, Splatter, kurz gesagt: Trashfilme! Dieser Film nimmt sich an keiner Stelle in irgendeiner Form ernst, weswegen wir hier auch gar nicht genau sagen können, ob das nun Kunst ist oder weg kann… Gemessen an anderen Filmen ist das Schrott, da aber genau das erreicht werden sollte, würde ich fast zu voller Punktzahl tendieren, wenn die Idee nicht schon nach 1 ½ Filmepisoden zu langweilen beginnen würde. Zum Glück sind die letzten beiden Filme eher kurz gehalten, sodass man dann nach einer überschaubaren Zeit auch wieder zum absolut vorhersehbaren Finale schreitet, das noch einmal kurzweilig unterhält. Das Zeug zum Kultfilm hat CHILLERAMA leider nicht, weil der Witz nach dem ersten mal ansehen abgefrühstückt ist, wer aber Bock auf Trashmovies hat, ist hier für ein einmaliges Vergnügen perfekt aufgehoben!