Seit nunmehr 37 Teilen verfolge ich die Serie GABRIEL BURNS. 37 Teile, die mich zwischendurch zur Verzweiflung getrieben haben, bei denen zwischendurch nicht klar war, ob die Serie überhaupt noch fortgesetzt werden würde, oder ob man den Zuhörer einfach mit einem riesigen Fragezeichen im Gesicht zurück lassen würde. Jetzt erscheint Folge 00, und die ist nicht, wie der Name vermuten lassen könnte, fürs Klo, sondern erzählt die Vorgeschichte. Passenderweise hat man auch auf die Form des Hörspiels verzichtet und macht daraus ein Hörbuch. Gelesen wird von Engelbert von Nordhausen, der auch schon immer das Intro der Gabriel Burns-Folgen gesprochen hat, und inhaltlich geht es um all das, was die Hauptpersonen aus der Serie vor den Ereignissen von „Der Flüsterer“. Der Titel „Die grauen Engel“ gibt schon eine Vorstellung davon, was man so alles erfährt, und das sind alles Informationen, mit denen im Vorfeld der Serie selbige wohl etwas weniger spannend gewesen wäre. Willkommen in Vancouver!
Nicht nur inhaltlich, sondern auch erzählerisch orientiert man sich selbstverständlich stark an der Hörspielserie, was es einem auch einfach macht, sich als alter Gabriel Burns-Fan an die abgewandelte Erzählform zu gewöhnen. Wer bislang noch keinen Kontakt zu GABRIEL BURNS hatte, der findet hier natürlich (mit der Vorwarnung, sich ggf. ein wenig von der Spannung der späteren Teile zu nehmen) den idealen Einstieg. Direkt in chronologischer Reihenfolge hören hat sicherlich auch seine Vorteile, und erst als Hörbuch zu starten, um dann später in die Hörspielform zu wechseln, stelle ich mir ebenfalls sehr reizvoll vor.
Steven Burns ist nicht nur Taxifahrer, sondern auch Autor. Derzeit hält er sich mit dem Schreiben von Kochbüchern über Wasser, sein letzter großer Erfolg ist schon eine Weile her. Da wird er auf Carl Abrahams aufmerksam gemacht, um ein Buch über dessen Geschichte zu schreiben. Abrahams, der inzwischen tot aufgefunden wurde, hat bereits in früher Kindheit Todesvisionen gehabt, was ihn zu einem Einzelgänger hat werden lassen. Keiner wollte ihm Glauben schenken, doch möglicherweise ist, so im Nachhinein betrachtet, doch etwas Wahres dran gewesen an dem, was Abrahams Zeit seines Lebens behauptet hat…
Über vier CDs zieht sich die Handlung, die wie gewohnt spannend, unheilschwanger und bedrohlich daher kommt und sich ganz heimlich, still und leise an unserer Neugier festbeißt. Irgendwann, man merkt den genauen Zeitpunkt nicht, ist man so tief in der Handlung drin, dass man unbedingt wissen will, wie es weiter geht, und ab da fällt es einem unglaublich schwer, wieder aufzuhören.
„Die grauen Engel“ ist ideal für den Einstieg ins Gabriel Burns-Universum, bietet den Fans der Serie sehr viele zusätzliche Hinweise und Informationen, fängt den Stil der Serie unglaublich gut ein, ohne das selbe in grün zu machen, kurz: für Fans und solche, die es gerne werden wollen, eine absolute Kaufempfehlung. Lasst euch in die Welt dieses Mysterie-Horror-Brockens entführen.