Anspruchsvolles Exklusiv-Futter für die Playstation Vita ist derzeit noch ein wenig selten, und die Crossplay-Eigenschaften werden wohl erst mit der PS4 häufiger genutzt als bislang. Kommt ein gutes Spiel raus, dann meist auch parallel für die großen Konsolen, und da spielt man lieber dort, als auf dem Handheld. Umso erfreulicher, wenn dann mal ein Titel wie KILLZONE MERCENARY auf den Markt kommt. Das tolle dabei: ihr könnt euch auf ein Abenteuer freuen, das optisch mit dem dritten Ableger der Serie mithalten kann, denn es nutzt die gleiche Grafikengine. Wie sich dieser Ego-Shooter auf der Vita spielt, erfahrt ihr in unserem Test.
KILLZONE MERCENARY bietet neben dem deutlich im Fokus stehenden Singleplayer einen Multiplayer-Part für bis zu acht Spieler, in dem ihr in sechs Maps aufeinander losgehen könnt. Sechs Maps, drei Spielmodi, acht Spieler pro Karte, das ist für ein Handheld schon ganz ordentlich, im Vergleich zu einem „Call Of Duty“ oder „Battlefield“ aber weit abgeschlagen bzw. eigentlich gar nicht vergleichbar. Entsprechend bewerten wir das auch eher als nette Beigabe und widmen uns eingehend dem Singleplayer-Modus.
Die Geschichte startet direkt nach dem Ende von Killzone 3. Ihr schlüpft in die Rolle von Arran Danner. Danner ist ein Ex-UCA-Soldat und nun für ein Unternehmen tätig, das Söldner-Teams zu speziellen Missionen schickt. Das ist von den Machern ein recht kluger Schachzug, denn so ist es ihnen möglich, ohne großen Zusammenhang Einzelaufträge zu erteilen, bei denen ihr nicht nur unangenehme Aufgaben für die ISA erledigt, es kommt auch vor, dass ihr plötzlich auf Seiten der Helghast kämpft. Wer zahlt, der bekommt auch euer Geschick und eure Feuerkraft angeboten… Aber natürlich bietet so ein Söldnerdasein zu gegebener Zeit auch eine Steilvorlage für Gewissenskonflikte, die hier dann natürlich auch Story-technisch ausgebaut werden.
Die einzelnen Aufträge (neun an der Zahl) sind allesamt etwa in je einer Stunde bewältigt, was das Spiel quasi dazu prädestiniert, in mehreren Etappen gespielt zu werden. Zudem spielt ihr mit den Missionen auch Herausforderungen frei, in denen ihr zusätzliches Geld für neue Ausrüstung verdienen könnt. Tatsächlich ist es auch so, dass man nach einer Mission auch erst einmal eine kurze Verschnaufpause für die Augen benötigt. Die Anzeige ist zwar, wie bereits eingangs erwähnt, im wahrsten Sinne des Wortes ein Augenschmaus, der Bildschirm wird dadurch allerdings nicht größer, und das ist dann auch so ziemlich das Einzige, was man dem Titel ankreiden könnte: er schreit förmlich danach, auch auf einem großen Bildschirm gespielt zu werden.
Die Steuerung von KILLZONE MERCENARY macht wirklich Spaß. Neben einer Genre-typischen 2-Stick-Steuerung mit „Abzug“ auf den Schultertasten wird auch der Touchscreen sinnvoll integriert, um beispielsweise Nahkampfangriffe durchzuführen oder Türschlösser zu hacken. So macht das richtig Spaß und wird dabei auch nicht unfair. Auch klanglich gibt es eigentlich nichts, was ich dem Titel vorwerfen wollen würde, die Synchronsprecher machen einen überzeugenden Job und wissen gut zu unterhalten.
Fazit: KILLZONE MERCENARY ist der derzeit beste Egoshooter, den die Playstation Vita zu bieten hat. Genre-übergreifend hat bislang lediglich „Uncharted: Golden Abyss“ noch mehr unterhalten, da wurde allerdings auch die komplette Steuerungsmöglichkeit der Vita voll ausgenutzt (und teilweise auch etwas überladen), und der durchgängige Erzählstil ist sicherlich etwas populärer als die einzelnen Missionen. Wer auf Baller-Action steht, ist hier aber klar besser aufgehoben. Nahezu perfekt für die Hosentaschen-Konsole.