Mit „Kalis Schlangengrube“ erhalten wir die 85. Folge der Serie JOHN SINCLAIR. Bereits vor sieben Folgen, nämlich in „Die Todesgöttin“, ist Kali erstmals als Gegnerin in Erscheinung getreten, bzw. nicht sie direkt, sondern ihre Diener, die Tongs. Insofern ist es kaum überraschend, dass wir es in „Kalis Schlangengrube“ mit einem alten Bekannten zu tun bekommen: Mandra Corab, der indische Dämonenjäger, fliegt nach London, um John Sinclair und seinem Team etwas wichtiges mitzuteilen. Doch bevor er dazu kommen soll, … Lest selbst!
Gleich zu Beginn der Folge werden wir mit mehreren kurzen Impressionen überflutet! Irgendwo in Indien treffen sich Diener Kalis bei ihrem obersten Führer, der sein baldiges Ableben mitteilt und seine Nachfolge demjenigen verspricht, der das schönste Exemplar für eine neue Kette der Kali (bestehend aus zehn Totenschädeln) besorgt. Cut.
Irgendwo in Indien wird eine vermeintlich sichere Behausung von Mandra Corab von den Tongs überrannt, und es gelingt ihm im letzten Moment, zu entkommen. Cut.
Irgendwo in London will Wikka mit einem Mr. Dennings reden, um ihm ein geschäftliches Angebot zu unterbreiten. Um was genau es sich dabei dreht, will sie seiner Frau nicht mitteilen. Cut.
Auf einem Frachtschiff wird die Kopflose Leiche eines Mannes gemeldet. Das Schiff kommt ursprünglich aus Indien, und der Mann, der da tot mitgeliefert wird, ist der Drogenfahnder Malcolm Dennings. Sinclair wird zum Tatort gerufen, parallel dazu soll Suko Mandra Corab vom Flughafen abholen.
Mandra Corab erscheint in London und wird vom Zoll herausgefischt. Als Sonderermittler für New Scotland Yard ist es ihm natürlich erlaubt, seine magischen Dolche im Handgepäck mitzubringen. Am Flughafen wird er bereits erwartet: Jane Collins holt ihn ab und erklärt, dass John und Suko leider anderweitig beschäftigt seien. Gutgläubig folgt Mandra ihr…
Immer wieder tauchen in dieser Folge Schlangen auf, die ein tödliches Gift in ihre Opfer pumpen. Es handelt sich bei den Schlangen um die Schlangen der Kali, dämonische Wesen, die sich in Rauch auflösen, wenn sie getroffen wurden, und ansonsten mit einer teuflischen Intelligenz ausgestattet sind. Da sie scheinbar überall urplötzlich auftauchen können, stellen sie eine permanente Gefahr dar, die nicht zu unterschätzen ist. Aber nicht nur die Schlangen, auch die Tongs sind in London nicht untätig, und so ist nicht nur John bei seinen Ermittlungen in Lebensgefahr. Was genau Wikka und Jane Collins bzw. Logan Castello mit der ganzen Sache zu tun haben und was mit dem Containerschiff aus Indien nach London transportiert wurde, das erfahren wir wohl alles erst in der zweiten Folge „Terror der Tongs“.
„Kalis Schlangengrube“ ist der erste Teil eines Zweiteilers. Bei vielen Mehrteilern war es zumeist so, dass der erste Teil eher ruhig und die Situation vorbereitend ablief. Hier scheint dieses Muster absolut durchbrochen zu werden. Hektisch, actionreich und von der ersten bis zur letzten Sekunde spannend, steht man am Schluss da und fragt sich nach den Zusammenhängen, hat aber zumindest schon eine leise Ahnung, worum es gehen könnte. Die Fortsetzung verspricht aber mindestens genauso unterhaltsam und spannend zu werden, insofern sind wir mehr als gespannt, wie es weitergeht. Ach so, eigentlich schon fast obsolete Fußnote: produktionsseitig ist hier alles im Lot, die Sprecher machen eine tolle Arbeit, die Soundeffekte passen immer hervorragend, die Musik ist den Situationen angepasst, kurz: technisch einwandfrei. „Kalis Schlangengrube“ ist ein rundum gelungenes Sinclair-Hörspiel!