Irgendwie ist man es inzwischen fast schon gewohnt, dass man eine Folge der Serie GABRIEL BURNS beim ersten Mal Hören sowieso nur zu Teilen versteht oder nachvollziehen kann. Die Geschichte, die in „Der Tod ist eine Lektion“ erzählt wird, bildet da keine Ausnahme, und so muss ich tatsächlich bis zum letzten Kapitel ausharren, bevor sich mir der größere Zusammenhang mit der restlichen Geschichte erschließt und ich auch nur im Ansatz verstehe, was hier gerade alles passiert ist. Was die Handlung der Folge in Bezug auf den großen roten Faden betrifft, so darf ich wohl vorweg nehmen, dass da, ähnlich wie in den letzten Folgen auch schon, nur wenig Progression zu erwarten ist.
Auf der Insel Clam Island, irgendwo bei Neufundland, haben sich in den letzten Tagen Unfälle mit Todesfolge gehäuft. Diese Unfälle sind allesamt so merkwürdig, dass man eigentlich gar nicht mehr an Unfälle glauben kann, aber die Bewohner der Insel scheinen ihre Augen davor verschließen zu wollen. Nicht so Patricia Donovan, die mit ihrer Tochter Maggie ebenfalls auf der Insel wohnt. Sie würde gerne das Weite suchen, aber einfach so abhauen? Als dann eines Tages die Leiche eines Kindes auf einem Spielplatz gefunden wird, ist klar, dass dies kein normaler Unfall gewesen sein kann. Aber wieder will niemand die Augen öffnen und zuhören. Patricia zieht ihren Freund zu Rate, der sie in ein Geheimnis einweiht, das er bislang für sich behalten hat…
Wären da nicht die serientypischen Musikeinlagen, der Sprecher im Intro und die insgesamt sehr düstere, verstörende Atmosphäre, bei der man permanent darauf wartet, dass etwas Widernatürliches geschieht, ich würde erst ganz am Schluss am Auftauchen von Bakermann, Newman und Cramer merken, dass es sich um eine Folge GABRIEL BURNS handelt, und nicht etwa um irgendeinen x-beliebigen Thriller. Es macht erneut unglaublich viel Spaß (Spaß ist dabei eher relativ, sagen wir lieber: es fesselt einen), der Folge zuzuhören und die Spannung darüber, was denn nun eigentlich irgendwann mal passieren wird, steigert sich ins Unermessliche.
Entsprechend groß ist dann letzten Endes auch die Enttäuschung darüber, dass die Auflösung einen nur minimal im großen Puzzle um GABRIEL BURNS weiterbringt. Der Wunsch nach Antworten ist inzwischen fast größer, als die Vorfreude auf neue Folgen der Serie. Sicherlich ist es mal in Ordnung, eine Folge zum reinen Selbstzweck zu gestalten, aber langsam muss es auch in der großen Geschichte deutlich weiter gehen. Es war eine lange, bittere Durststrecke bis zur Folge 36, jetzt möge man die Geduld der verbliebenen Fans aber nicht überstrapazieren. Erneut bleibt als Fazit nur zu sagen: intensiv, spannend, mysteriös, großartig! Mehr davon, aber bitte auch mit mehr Inhalt zur Gesamtserie, bitte nicht noch eine Folge, in der erst zum Schluss klar wird, wo der Zusammenhang besteht.