ENEMIES – WELCOME TO THE PUNCH ist erst der zweite Film von Regisseur Eran Creevy. Nichtsdestotrotz stehen sich hier James McAvoy und Mark Strong als verfeindete Gegner gegenüber und müssen irgendwann aus einer Zwangslage heraus zusammenarbeiten, um nicht beide über den Jordan zu gehen. Wie es dazu kommt und worum es insgesamt überhaupt geht, wollen wir euch zumindest in Ansätzen im Folgenden verraten.
Max Lewinsky (James McAvoy) ist gerade frisch bei der Polizei, und doch hat er die große Chance, den Gangster Jacob Sternwood (Mark Strong) kurz nach einem Einbruch zu fassen. Doch alles kommt anders: Sternwood schießt ihm ins Knie und lässt ihn anschließend einfach liegen…
Jahre später: Max ist immer noch Polizist, hat aber (verständlicherweise) Probleme mit seiner Fitness, da er ständig Schmerzen im Knie hat. Wie durch eine Fügung des Schicksals erfährt er, dass der Bruder von Sternwood von der Polizei aufgegriffen wurde, dabei allerdings schwer verletzt wurde durch eine Schusswunde. Die Polizei wittert nun ihre Chance, Jacob aus seinem Versteck zu locken, und Max hofft entsprechend auf Vergeltung. Sternwood kommt tatsächlich zurück, und Max ist ihm bereits dicht auf den Versen, als er feststellt, dass nichts tatsächlich so ist, wie es scheint, denn plötzlich wird er wegen Mordes gesucht und bei einer Schießerei von keinem anderen als Sternwood aus dem Schlamassel gezogen…
Ich mag James McAvoy, und noch viel mehr mag ich Mark Strong als Schauspieler. Das dürfte auch der Grund sein, warum ich ENEMIES – WELCOME TO THE PUNCH hauptsächlich mochte. Die Geschichte selbst ist zwar spannend und hat auch einen netten Komplott in der Hinterhand, dieser ist aber insgesamt so wenig nachvollziehbar und wird erst ganz zum Schluss aufgeklärt, dass man die meiste Zeit des Films tatsächlich das Gefühl hat, zum stumpfen Konsumenten degradiert zu werden, der sich bitte keine eigenen Gedanken zur Story machen soll. Wer nun warum wen in die Pfanne haut? Das hat den Zuschauer doch bitteschön erst einmal gar nicht zu interessieren, sondern erst dann, wen Eran Creevy das vorgesehen hat. Bis dahin bitte das Gehirn abschalten und sich an der Action erfreuen.
Wer das schafft, wird sich auch über Schnitt und Optik des Films freuen können. Leider hat mich der Hintergrund der Geschichte zu sehr interessiert, dass ich mich dann doch eine ganze Zeit einfach nur darüber geärgert habe, dass man so künstlich an der kurzen Leine gehalten wird und keine Informationen darüber herausgerückt werden, was denn nun eigentlich tatsächlich Sache ist. Wie Max und Jacob letztlich den eigentlichen Schwerverbrechern auf die Spur kommen, ist dann fast schon zu einfach.
ENEMIES – WELCOME TO THE PUNCH bietet nette Unterhaltung und spannende Action, aber für mehr als einmaliges Gucken wird es wohl nicht reichen, und weiterempfehlen würde ich diese Geschichte wahrscheinlich auch nur Leuten, von denen ich weiß, dass sie ebenfalls Mark Strong und/oder James McAvoy mögen. Wären hier noch zwei andere Schauspieler am Werk, so würde das Kartenhaus, das ich auf diesen beiden Schauspielern aufgebaut habe, um den Film zu mögen, wahrscheinlich sofort in sich zusammenfallen und dem Frust über die schwammige Geschichte weichen.