Mit HAMMER OF THE GODS steht uns der nächste Wikinger-Film für Erwachsene ins Haus. Die vorliegende FSK-18-Version wurde allerdings für den deutschen Markt um ein paar Minuten geschnitten, sodass Freunde von blutrünstigen Filmen zwar sicherlich nicht zu kurz kommen werden, aber auch nicht alles zu Gesicht bekommen, was sich Regisseur Farren Blackburn eigentlich gedacht hatte. Ob uns HAMMER OF THE GODS trotz Schnitten überzeugen konnte, erfahrt ihr hier.
Zunächst einmal folgendes: der Titel HAMMER OF THE GODS ist zwar unglaublich plakativ und wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den einen oder anderen zum Kauf animieren, hat mit der eigentlichen Geschichte allerdings genauso viel zu tun, als würde der Film „Drachenboote am Horizont“ heißen: hat was mit Wikingern zu tun, aber mehr auch nicht.
Ebenjene Geschichte ist allerdings auch eher dünne, erinnert manchmal ein wenig an „Der 13. Krieger“, manchmal an „Conan“, und sogar „Apocalypse now“ oder „Das Geheimnis des blinden Meisters“ meine ich gelegentlich als Pate stehen sehen zu haben. Eine wirklich eigenständige Idee vermisse ich indes ein wenig.
Der Wikingerkönig liegt schwer verwundet kurz vor den feindlichen Linien im Feldlager, die Unterstützung in Form seines Sohnes Steinar und ein paar Gefährten trifft ein, doch anstatt sich für Steinar oder dessen Bruder als Nachfolger zu entscheiden, schickt er Steinar los, einen König zu suchen. Steinar soll sich aufmachen, um seinen verstoßenen Bruder aufzuspüren und dazu zu bewegen, wieder zurückzukehren.
Unterwegs werden die Wikinger mehrfach in blutige Scharmützel verstrickt, aus denen sie stets mehr oder weniger Siegreich hervortreten. Aber die inneren Spannungen der Truppe werden immer deutlicher spürbar, und wirklich sympathisch will einem der Haufen rauflustiger Krieger auch nicht werden. Kaum denkt man „aha, die tun ja doch mal was gutes“, wird diese Illusion nur wenige Sekunden später wieder zunichte gemacht. Kein Wunder also, dass zum Ende hin die eigentlichen Antagonisten als noch widerlicherer Haufen dargestellt werden müssen, um nicht das Gefühl zu vermitteln „eigentlich ist es egal, wie der Film ausgeht“. Leider geschieht aber mehr oder weniger genau das, und so ist man letzten Endes gar nicht so traurig, dass man nicht erfährt, wie die eigentliche Schlacht ausgeht, sondern der Film quasi mit dem Angriffsbefehl endet. Okay zugegeben, um den Krieg ging es ja eigentlich auch gar nicht…
HAMMER OF THE GODS ist nicht zuletzt dank seiner wundervollen Landschaftsaufnahmen, der überraschender Weise überzeugenden schauspielerischen Leistung und des Grundgedankens der Geschichte sehenswert. Die Handlung selbst hätte durchaus etwas mehr Pepp vertragen, aber für einen Filmabend mit ein paar Kumpels, die allesamt auf Schwertschwinger-Filme stehen, ist der Streifen definitiv tauglich.