Gar nicht mal so dumm, was Warner Interactive hier so macht. Zu den Spielen „Batman: ArkhamAsylum“ und dem darauf folgenden „Batman: Arkham City“, welcher die Handlung inhaltlich abschloss, bastelt man, sicherlich auch aufgrund des enormen Erfolges der beiden Titel, schlicht und ergreifend ein Prequel und macht daraus jetzt dadurch im Nachgang eine Trilogie. Dabei herausgekommen ist BATMAN: ARKHAM ORIGINS, welches sich nicht hinter seinen beiden Vorgängern (bzw. zeitlichen Nachfolgern) verstecken muss. Vielmehr hat man das Erfolgskonzept der Titel perfekt zusammengefasst und in einer Art „extendedversion“, jetzt halt mit der Vorgeschichte, neu aufgelegt. Das Spiel, was ihr hier also in die Hände gedrückt bekommt, ist grandios wie seine Vorgänger, bietet allerdings entsprechend auch nicht mehr so viele positive Überraschungen, wie es die anderen beiden Spiele vermochten. Mehr dazu erfahrt ihr in unserem Test.
In Hinblick auf die Spieltechnik ist alles beim bewährten alten geblieben. Die Steuerung des dunklen Ritters erfolgt fast schon autodidaktisch, das Kampf-und Kontersystem macht unglaublich viel Spaß und lässt euch im Nahkampf tatsächlich das Gefühl bekommen, ein Superheld zu sein. Sobald ihr es aber mit mehreren bewaffneten Gangstern zu tun bekommt, heißt das für euch, dass ihr es eher mit einer Ninja-Taktik versuchen solltet. Aus dem Verborgenen heraus angreifen, Fallen legen, und immer wieder aus den Gefahrenzonen entschlüpfen, indem ihr euch mittels Seilhaken nach oben katapultiert.
Der Sound ist absolut ordentlich, die Grafik weiß zu überzeugen, allerdings ist sie im Vergleich zu anderen Top-Titeln, die dieser Tage erscheinen, nicht mehr ganz auf der Höhe. Allerdings muss man fairerweise auch erwähnen, dass die Herrschaften hier das letzte aus der in die Jahre gekommenen Unreal 3-Engine herausholen!
Worum es inhaltlich geht? Das ist recht schnell erzählt: Black Mask hat ein Kopfgeld (satte 50Mio Dollar) auf Batman ausgesetzt und in diesem Zug eine ganze Handvoll Top-Auftragskiller (ihr bekommt es mit DC-Hochkarätern wie Bane, Killer Croc, Electrocutioner, Deathstroke, Deadshot, Firefly und vielen vielen mehr zu tun) um sich geschart, die alle darauf bauen, der Fledermaus die Flügel zu rupfen. Dafür haben sie allerdings nur 24 Stunden Zeit. Anstatt jetzt auf Alfreds guten Rat zu hören und einfach über Weihnachten (wir schreiben den 24. Dezember) in der Bat-Höhle bzw. in Wayne Manor zu bleiben, begibt sich Bruce Wayne in die Höhle des Löwen und versucht herauszufinden, was Black Mask eigentlich genau vorhat. Aufgrund eines Sturmes (und sicherlich auch wegen Weihnachten) sind die Straßen wie leer gefegt, lediglich der verbrecherische Abschaum treibt sich noch in den dunklen Gassen herum. Es lauert also überall Gefahr auf Batman.
BATMAN: ARKHAM ORIGINS spielt sich fast identisch wie seine beiden Vorgänger, sieht nahezu identisch aus, macht allerdings, sofern man dieses Spielprinzip mochte und mit dem Mangel an Neuerungen klar kommt, auch genauso viel Spaß. Die Story ist klasse und spannend, und durch die einzelnen Bossgegner habt ihr die Möglichkeit, das Spiel Etappen-weise zu bestreiten, sodass auch nicht so schnell das Gefühl einer Übersättigung entsteht. Besonders gut gefallen hat uns, dass die Hintergrundgeschichte zu Batman und seine Beweggründe sehr gut inszeniert werden und man dadurch nicht nur die reine Action genießen kann, sondern sich auch darüber im Klaren sein muss, dass Batman an sich auch eine wandelnde Zeitbombe ist, die zum Zeitpunkt des Spiels lediglich durch die beschwichtigenden Worte von Alfred davor bewahrt wird, sich in das zu verwandeln, was er selbst am meisten verabscheut und die ganze Zeit bekämpft: einem Gesetzlosen, der seine eigenen Regeln hat und sich an nichts anderes zu halten gedenkt.