Hammer! Ich war wirklich sehr gespannt auf den Film, zumal in meinen Augen ziemlich gut besetzt und von der Idee her zwar nicht neu, aber viel versprechend. OLYMPUS HAS FALLEN mit Gerard Butler, Aaron Eckhardt und Morgan Freeman klingt nach satter Action mit überzeugenden Schauspielern. Dass mich die schauspielerische Leistung bei der Metzelorgie fast kalt lassen würde, hatte ich allerdings weder bei einem solchen Blockbuster noch bei FSK 16 erwartet. Stirb langsam – Jetzt mal ohne Bruce Willis wäre auch ein guter Titel gewesen.
Bekanntlich ist der Secret Service für den Personenschutz der Präsidentenfamilie zuständig, mit einer ganz klar geregelten Reihenfolge: als erstes gilt es, für die Sicherheit des Präsidenten zu sorgen, danach kommen erst die Angehörigen. Das Verhältnis zwischen Präsident Benjamin Asher (Aaron Eckhardt) und seinem Personenschützer Mike Banning (Gerard Butler) könnte fast schon als freundschaftlich bezeichnet werden, die beiden trainieren locker im Boxring miteinander, und Mike ist auch eine Vertrauensperson für den Sohn des Präsidenten. Am Weihnachtsabend (spätestens hier kam dann erstmals der gedankliche Vergleich mit „Stirb langsam“) kommt es zu einem schrecklichen Unfall, bei dem die First Lady ums Leben kommt. Banning ist traumatisiert und kann seinen Beruf nicht mehr ausüben, bleibt aber bei der Regierung und arbeitet nur unweit seines alten Arbeitssitzes. Entsprechend ist er dicht am Geschehen, als Koreanische Terroristen einen unglaublich brutalen Angriff auf das Weiße Haus starten und innerhalb kürzester Zeit „Olympus“ übernehmen und den Präsidenten, den Vizepräsidenten, die Verteidigungsministerin und einige andere Amtsträger als Geiseln nehmen. Ihr Ziel: die US-Streitkräfte sollen sich aus der entmilitarisierten Zone Nordkoreas zurückziehen, zudem wollen sie die atomaren Sprengköpfe der USA unschädlich machen. Banning schafft es, noch vor den Terroristen ins Weiße Haus zu gelangen, um zunächst einmal den Sohn des Präsidenten in Sicherheit zu bringen…
Die restliche Geschichte passt wahrscheinlich ggf. auf den Rand einer Serviette, das spielt aber auch überhaupt keine Rolle. Ebenfalls ist es eigentlich völlig egal, dass Morgan Freeman ebenfalls im Film mitspielt (er tritt als Mr. Speaker, Sprecher des Repräsentantenhauses, auf und ist damit durch die Geiselnahme von Präsident und Vize der Entscheidungsträger). Was im restlichen Film entscheidende Wichtigkeit hat, ist die Kugeldichte. Hier wird minutenlang aus allen Rohren gefeuert, scharenweise fallen hier Secret Service-Agenten dem Kugelhagel der Terroristen zum Opfer und umgekehrt. Was den Angriff auf das Weiße Haus so erschreckend macht, ist die unbarmherzige, rücksichtslose und vollkommen selbstlose Geschwindigkeit, mit der die Angreifer vorgehen. Erst wird das Grobe erledigt, dann kommt der Sturmangriff, koste es, was es wolle. Bannings Arbeit im Nachhinein wirkt da schon fast so, als müsse er sich lediglich noch um ein paar verbliebene Rest-Terroristen kümmern.
Langeweile kommt in dem Streifen nicht eine Sekunde auf, da man hier sehr schnell auf den Punkt kommt und dann keinerlei Pausen zum Verschnaufen lässt. Das mag sich merkwürdig anhören, aber genau das ist es auch, was den Film so gut werden lässt. Hätte man nun noch versucht, eine Pseudo-Dramatik einzubauen, bei der zum Beispiel das Verhältnis zwischen Banning und dem Präsidenten-Sohn noch mehr ins Zentrum gerückt worden wäre, so hätte dies in der vorherrschenden Situation unglaubwürdig bzw. unangemessen gewirkt. Hier geht es wirklich um jede Sekunde, und so fühlt sich OLYMPUS HAS FALLEN auch an. Knallhart, schonungslos, fast schon ein bisschen wie“ Jack Bauer“ in 24 zu seinen Glanzzeiten, und das soll schon was heißen! Film an, Kopf aus, begeistern lassen, fertig! Popcorn-Actionkino, wie es sein sollte!