Eine Stadt auf dem Grund des Meeres? JOHN SINCLAIR kann kaum glauben, was ihm da um Ende von „Schlucht der stummen Götter“ mitgeteilt wurde. Sollte es sich bei dem Ort um „Die Leichenstadt“ handeln, also dem Ort, wo die großen Alten ruhen und somit auch Kalifato anzutreffen sein sollte? Sind hierher die Bewohner von Darkwater hin verschleppt worden? Während Sinclair (Frank Glaubrecht) mit einer U-Boot-Besatzung auf dem Weg zu der versunkenen Stadt ist, versucht Suko (Martin May), etwas mehr aus dem kleinen Mädchen Jennifer Moore (Christina Staats) herauszubekommen.
Atmosphärisch geht es weiter. Die Fortsetzung von „Schlucht der stummen Götter“ verfolgt hierbei zunächst zwei separate Handlungsstränge, die sich später noch treffen sollen. Während Sinclair mit störrischen Militärs zu tun hat, die ohne nähere Informationen nicht seinen Anweisungen Folge leisten wollen und lieber mit Torpedos um sich schießen, muss sich Suko urplötzlich im Krankenhaus gegen Kalifatos todbringende Spinnen verteidigen und Jennifer an einen sicheren Ort bringen. Die weiß zu berichten, dass ein alter Brunnenschacht in Darkwater als Zugang zur Leichenstadt dient und Suko so viel einfacher dort hingelangen könnte, als wenn er sich auf den Grund des Meeres bewegen würde. Er wird begleitet von Kara (Susanna Bonasewicz), der Schönen aus dem Totenreich, die die ungewöhnlichen Vorfälle bemerkt hat und ihren Freunden nun zur Seite stehen will…
Das Bild, dass uns hier von der Leichenstadt gezeichnet wird, ist absolut trostlos, bedrohlich, düster und abstoßend. Vielfach fühlt man sich an die Beschreibungen aus Dantes Inferno erinnert, gewisse Parallelen zum Styx sind sicherlich auch nicht abzustreiten, wenn John in einem Boot über einen roten Strom aus Blut dahintreibt. Der große Showdown dieser Folge ist sehr gut gelungen und bietet genug Raum für Dramatik und brenzlige Situationen.
Über die Produktionsqualitäten der John Sinclair-Hörspiele muss glaube ich nicht mehr allzu viel geschrieben werden. Hier passt wie eigentlich immer alles, und die Entscheidung, ob eine Folge gut oder weniger gut (schlecht gibt es fast gar nicht hierbei) ist, steht und fällt zumeist mit dem Inhalt der Geschichte. Der ist hier nicht nur reichhaltig vorhanden, sondern wird auch spannend dargeboten. Momentan ist JOHN SINCLAIR eine absolut sichere Bank, was packende Unterhaltung in Hörspielform betrifft. Wir sind gespannt, wie es weiter geht.