Endlich! Endlich! Endlich! JOHN SINCLAIR bekommt es in Folge 89 „In den Krallen der roten Vampire“ wieder mit der Mordliga zu tun, und somit hat hoffentlich auch das Gefühl, ein wenig auf der Stelle zu treten, wieder ein Ende. Wie der Titel schon vermuten lässt, bekommt es der Geisterjäger mit „roten Vampiren“ zu tun, und die unterstehen dem direkten Befehl des Kaisers der Vampire, nämlich Vampiro-del-Mar (Helmut Krauss). Nichtsdestotrotz dürfte klar sein, dass der nicht komplett eigenmächtig handelt, sondern auf die Befehle von Pamela Scott (Katrin Fröhlich) hört, die ja nun die Mordliga anführt. Warum sie als Vampir natürlich nicht seinem Befehl unterliegt, ist für mich noch nicht ganz schlüssig.
John Sinclair (Frank Glaubrecht) wird von seinem deutschen Kollegen Will Mallmann (Lutz Riedel) um Hilfe gebeten. Bei einer Höhlenexpedition entdeckt ein Wissenschaftler eine riesengroße Eule in einem Sarkophag, welcher von einer Unzahl von großen Fledermäusen umzingelt ist. Während dieser Expedition verschwindet der Assistent urplötzlich, und der Wissenschaftler nimmt statt der Eule eine der Fledermäuse mit ans Tageslicht. Diese kann aber nicht bestimmt werden, sodass Mallmann schon erste Vermutungen hat. Während er bei den Untersuchungen der Fledermaus vor Ort sein will, machen sich John und Suko (Martin May) auf, um den Wissenschaftler Professor Sauter zu befragen…
Die Begeisterung darüber, dass es nun endlich mit der Handlung um die Mordliga weiter geht, wird lediglich dadurch gedämpft, dass es sich bei „In den Krallen der roten Vampire“ um eine ziemlich geradlinige, wenige Überraschungen bietende Folge handelt. Der große Twist am Ende der Folge kommt für den nicht wissenden Leser sehr abrupt und überraschend, erweitert allerdings auch wieder die Möglichkeiten in Bezug auf Gegner und Verbündete. Ob das nun gut ist angesichts der vielfachen Möglichkeiten, die ohnehin schon zum jetzigen Zeitpunkt bestehen, oder ob das nicht nur eine weitere Option ist, mit der man ggf. die Handlung wieder etwas in die Länge ziehen kann, sei dahingestellt.
Fast schon müßig, darüber zu reden: die Produktion setzt erneut auf Bombast und Splatter, wirklich leise Töne sucht man hier vergebens, aber darauf ist JOHN SINCLAIR auch gar nicht aus, und wer das tatsächlich bemängelt, hat nicht verstanden, worum es hier geht. „ In den Krallen der roten Vampire“ ist ein Action-reiches Hörspiel, das mir fast schon eine spur zu geradlinig und vorhersehbar ist. Ein wenig mehr Rahmenhandlung, die nicht nur auf den großen Showdown ausgelegt ist, hätte hier Wunder getan, allerdings wäre es dann auch schwierig gewesen, das alles in einer Folge der Serie unterzubringen, ohne dabei zu hetzen. Wir sind jedenfalls gespannt, wie es mit Vampiro-del-Mar und seinem Erzfeind weiter geht. Eine weitere Tür, die man geöffnet hat, ohne dass der Zuschauer zum jetzigen Zeitpunkt weiß, wie tief es in den Gang dahinter rein geht. Etwas mehr Stringenz in der Handlung wäre jetzt super, nicht wieder zwischen Gegner zu Gegner hin und her wechseln.