PARANOIA ist mal wieder ein lebendiges Beispiel dafür, dass ein extrem guter Schauspieler-Cast nicht zwingend auch einen extrem guten Film bedeutet. Mit Liam Hemswoth, Gary Oldman, Harrison Ford, Amber Heard und Richard Dreyfuss hat man zwar eine wirklich perfekte Besetzung, die in den jeweiligen Rollen des Films auch eine gute Figur machen, aber die Geschichte an sich, durch sie sich spielen müssen, ist leider nur Durchschnitt. Was das Ergebnis dieser Mischung ist, erfahrt ihr in unserem Test.
Adam Cassidy (L. Hemsworth) ist ein erfolgreicher, kluger Kopf in einem Unternehmen für Handys und Software. Mit dem festen Vorsatz, sich eine Beförderung zu verdienen, stellt er der Konzernleitung seine neueste Idee vor, stößt hier aber auf Arroganz und taube Ohren. Als er seinem Boss Nicholas Wyatt (Gary Oldman) dann klar zu verstehen gibt, dass der gerade dabei sei, einen Fehler zu machen, wenn er seine neue Idee nicht vermarkten wolle, bekommt er, zusammen mit seinem kompletten Team, die Kündigung. Aber Adam will sich hierfür noch rächen. Zusammen mit seinen Freunden geht er mit der Firmen-Kreditkarte feiern, und zwar heftig und ausgiebig. Womit er nicht gerechnet hat: schon am nächsten Tag sind die mehreren Tausend Dollar, die er auf den Kopf gehauen hat, aufgefallen, und Wyatt bestellt Adam zu sich ins Büro. Dort bekommt er eine Chance offenbart, ohne Polizei und damit einhergehender Vorstrafe aus der Sache heraus zu kommen: er soll bei seinem größten Konkurrenten Eikon Systems als Spion arbeiten und Wyatt über alle neuen Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Doch EIkons Chef Jock Goddard (Harison Ford) ist eine schwer zu knackende Nuss, und schon bald befürchtet Adam, dass der gesamte Schwindel auffliegt…
Regisseur Robert Luketic hat hier ein interessantes Thema: Industriespionage. Dieses dann auch noch auf der modernen Ebene der Telekommunikation, das sollte bei dem Cast doch passen, oder? Gerade das Thema der totalen Überwachung, des gläsernen Bürgers, der durch sein Handy nicht nur immer und überall auffindbar ist, sondern auch jederzeit belauscht werden kann, ist hier sehr gut umgesetzt, aber: der Film ist recht sparsam in Sachen Action und Spannung. Zwar gibt es ein permanentes, leicht unbehagliches Gefühl, das einen beim Zusehen begleitet, aber richtige Thriller-Elemente sucht man die meiste Zeit vergeblich. Schauspielerisch ist hier soweit wie gesagt alles in bester Ordnung, sodass man am Ende zumindest nicht das Gefühl hat, man hätte die Zeit verschwendet. Aber PARANOIA – RISKANTES SPIEL ist kein Film, von dem ich zwingend im Freundeskreis berichten würde. Dafür reicht die Spannung dann doch leider nicht.