Mal wieder ein sehr später Nachzügler. Manche Spiele sind aber einfach zu wichtig, um einfach unbesprochen in der Versenkung unter zu gehen, weswegen wir auch bei NBA 2K14 trotz weit zurück liegendem Releasedatum noch unsere Meinung kund tun wollen. Wie eigentlich jedes Jahr schafft es 2K auch in der neusten Auflage wieder, die beste Basketballsimulation aller Zeiten abzuliefern. Seit einiger Zeit dreht 2K einsam seine Runden im Olymp der NBA-Videospiele. Doch trotz der ausbleibenden Konkurrenz verbessert sich das Produkt kontinuierlich weiter. Die Grafik legt noch eine Schippe drauf, der Kommentar glänzt mit neuen Analysen und der Funktionsumfang wurde weiter vergrößert.
Nachdem NBA 2k11 und 12 hauptsächlich mit den Legenden-Modi überzeugen konnten und sich 2K13 dem Karrieremodus besonders gewidmet hat, finden sich die größten Verbesserungen bei dieser Version im Gameplay. Auf eine Sondermission mit legendären Teams hat man diesmal verzichtet, stattdessen sind erfreulicherweise einige Euroleague-Teams zu den besten Teams der letzten 50 Jahre dazu gestoßen. Somit kann mal also endlich einmal auch Spiele zwischen ALBA Berlin und Real Madrid auf 2K Niveau austragen.
Eben dieses 2K Niveau konnte im Hinblick auf KI und Spielbarkeit nochmal deutlich angehoben werden. Insbesondere das Pick and Roll, der wichtigste Spielzug im Basketball, lässt sich hier besser und realitätsgetreuer als jemals zuvor umsetzen. Während man in den Vorgängerversionen umständlich über die Spielzugkurzwahl lediglich einen Standard-Pick rufen konnte, ist es nun möglich zu jeder Situation den passenden Pick selbst zu steuern. Durch drücken der B-Taste ist es nun sehr einfach mit jedem Spieler einen Pick anzufordern und den Blocksteller entweder plötzlich zum Korb ziehen zu lassen (Slip), klassisch abrollen zu lassen (Roll) oder in den freien Rückraum gleiten zu lassen (Fade). Damit bekommt der Spieler volle Kontrolle über die Ausgestaltung seines Angriffs.
Außerdem hat es enorme Fortschritte in der Raumaufteilung gegeben. Die KI in 2k14 schafft es im Pick and Roll die Zone, also den Raum unter dem Korb, freizumachen. Auch die Defense reagiert jetzt schlauer und macht durch den Pick entstandene Räume schnell wieder dicht. Es ist also nicht unbedingt leichter geworden, aber sicherlich unkomplizierter. Durch diese kleine Verbesserung im Spielablauf werden große Vorteile in der Spielbarkeit geschaffen, sowohl für Basketballexperten als auch für Hobby-Zocker.
Zudem wurden einige andere Fehler ausgemerzt, die den Spielspaß vorher eingeschränkt haben. So ist es nun glücklicherweise nicht mehr zu beobachten, dass ein 2,15 m Center genauso schnell im Fastbreak läuft wie ein federleichter Guard von 1,90 m. Außerdem ist das klauen von Bällen bei Einwürfen und im Ballvortrag jetzt schwerer, dadurch wirkt das ganze Spiel deutlich realistischer.
Leider bleibt das Gameplay im Karrieremodus weiterhin hinter dem im Standardmodus, beziehungsweise der Association, zurück. Die Kernprobleme, auf die wir bereits in unserer Review von 2k13 hingewiesen haben, bleiben bestehen. Hier läuft längst noch nicht alles flüssig und die KI müsste sehr verbessert werden um den Spielspaß zu steigern. Es bleibt also, auf eine baldige Rückkehr der NBA Live Reihe zu hoffen, um den Druck auf 2K zu erhöhen alle Modi in gleichem Maße zu verbessern. Bis dahin wird es wohl weiterhin jedes Jahr eine neue beste Basketballsimulation von 2K geben, die sich jeweils in Teilaspekten verbessert. NBA 2k14 bietet aber ein tolles Erlebnis und jede Menge Spielspaß und ist sicher der größte Fortschritt in der Reihe seit 2k11.