Langsam aber sicher stellt man die Geduld der Zuhörer auf die Probe, so scheint es. GABRIEL BURNS, eine der mysteriösesten, spannendsten und atmosphärischsten Hörspielserien muss seit geraumer Zeit schon ohne ihren Titelhelden Gabriel (bzw. Steven) Burns auskommen, der Wunsch nach seiner Rückkehr wird immer lauter. Die letzte Folge war kein Hörspiel, sondern die Zusammenstellung der Serienmusik, und jetzt? Auch Folge 41 bietet kein klassisches Hörspiel, sondern „lediglich“ ein Hörbuch. Wie gut das ins Burns-Universum passt, erfahrt ihr bei uns…
Schon die zweite Folge hintereinander, die mit der eigentlichen Fortsetzung der Serie nur bedingt zu tun hat und somit denjenigen, die endlich wissen wollen, wie es denn nun in der Handlung weiter geht, sicherlich sauer aufstoßen wird. Dabei ist „Verehrung“ wirklich gut gelungen. Das Hörbuch wird komplett vom sonstigen Sprecher Engelbert von Nordhausen gelesen, der mit seiner eindringlichen Stimme und dem normalerweise recht warmen Grundton, den er anschlägt, schnell in der Lage ist, einen zu fesseln und in seinen Bann zu ziehen. Das ist auch relativ wichtig, denn mit insgesamt etwas über vier Stunden Laufzeit ist die Geschichte ein ganz schöner Brocken, und die Erzählstrukturen von GABRIEL BURNS sind bekannter Maßen nicht wirklich einfach zu verfolgen. Ein zweiter Durchlauf wird schon fast standardmäßig mit eingeplant, um die Geschichten zu begreifen, vielleicht noch ein dritter, um die Handlung zu verinnerlichen und zum nächsten Release halbwegs gedanklich auf Stand zu sein. Nun gut, seit Folge 39 war das nicht mehr notwendig, und da es sich bei „Verehrung“ streng genommen ebenfalls um eine Handlung dreht, die bereits erzähltechnisch in der Vergangenheit liegt, ist es nicht zwingend notwendig.
Zum Inhalt: Eine Sammlung von merkwürdigen Figuren aus der Zeit der alten Mayas lässt erahnen, dass dort schon die ersten „grauen Engel“ aufgetaucht sind. Während Bakerman und Steven einen alten Maya-Tempel in Mexiko aufsuchen, melden sich Larry und Jocye bei einem Forscher in Toronto, der ebenfalls über eine dieser Figuren verfügt. Doch allein der Besitz dieser Figur hat seinen Tribut an den alten Mann gefordert…
Ebenso wie schon beim Vorgänger hätte es der Serie wahrscheinlich gut zu Gesicht gestanden, wären diese „Episoden“ nicht im Rahmen der eigentlichen Fortsetzung der Serie erschienen, sondern als klar als solche definierte Spin-Offs hierzu. Zugegeben, es werden einige interessante Hintergrundinformationen gegeben, die das Gesamtbild der Serie etwas klarer erscheinen lassen, aber das wäre gegebenenfalls auch in einem Hörspiel möglich gewesen. Durch die Hörbuch-Fassung stellt man jedenfalls den Sonderstatus heraus und man empfindet es nicht als so verwunderlich, dass die Folge zeitlich auch nicht zum aktuellen Geschehen passt. Nach Jahren Pause, einer Soundtrack-Compilation und jetzt dem Hörbuch mit Rückblick brennt man quasi darauf, dass es endlich mit der eigentlichen Handlung weiter geht. Zu hoffen bleibt lediglich, dass nicht langsam die Fans die Nase voll vom Warten haben und der Serie den Rücken kehren. Wir werden jedenfalls weiter gespannt darauf warten, wie es weiter geht.