Game Of Thrones – Staffel 3 (Warner Home Video)

game_of_thrones_staffel_3Splitted.de freut sich, mit der dritten Staffel nun erstmals auch über die grandiose Serie GAME OF THRONES berichten zu können. Wer sich hier noch überhaupt nicht heimisch fühlt, dem sei sowieso, wie schon bei so vielen Serien, dringend davon abgeraten, mit der dritten Staffel zu beginnen, sondern bitte bei Staffel 1 Folge 1 zu starten, denn ohne das Vorwissen der ersten beiden Staffeln macht ein Einstieg in diese Serie nur noch bedingt Sinn. In zehn Folgen wird uns die Geschichte um den Machtkampf in der fantastischen Welt von Westeros erzählt, die auf der Bücherreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin basiert, und in der mehrere Familienhäuser sich um den eisernen Thron streiten.

Der Krieg zwischen dem Hause Lennister und dem Hause Stark ist ein wenig ins Stocken geraten, da an zu vielen Fronten gekämpft werden müsste, zu viele strategisch wichtige Punkte eingenommen und auch gehalten werden müssen und zu viele andere Einflussfaktoren die Entscheidungsgewalt von Brandon Stark auf der einen Seite, den Lennisters auf der anderen Seite beeinträchtigen. Die Verluste, die die Lennisters in der Seeschlacht gegen Stannis Baratheon hinnehmen mussten, haben fast zu ihrem Machtverlust geführt und konnten letztlich nur durch die taktischen Finessen von Tyrion Lennister und das überraschende Auftauchen von Tywin Lennister verhindert werden.

Die Familie Stark muss erneut den Verlust eines Familienmitgliedes betrauern, auch wenn für richtige Trauer keine Zeit bleibt. Zudem haben sich die jeweiligen Situationen von Sansa Stark trotz der Tatsache, dass König Joffrey die Verlobung aufgelöst hat auf der einen Seite, die von Arya Stark, die weiterhin unerkannt für Tywin Lennister zur Arbeit gezwungen ist, nicht wirklich verbessert.

Daenerys Targaryen hat es mit ihrem Stamm zur Stadt Qarth geschafft, wo sie erhofft, eine Armee zu requirieren, mit der sie Westeros erobern kann. Doch die dreizehn Stadtväter von Qarth haben ihre ganz eigenen Pläne, und vor allem die Halle der Geister scheint ein ausgesprochenes Interesse daran zu haben, die Macht über Daenerys zu erhalten, denn durch die Geburt der Drachen ist auch ihre Magie erstarkt…

Jenseits der Mauer muss sich Jon Schnee mit den Wächtern nicht nur mit den wilden Stämmen auseinandersetzen, sondern zu aller Erschrecken scheinen auch die Weißen Wanderer wieder aufzuerstehen. Im Vergleich dazu sind die Wildlinge quasi gar keine Bedrohung mehr…

Unglaublich fesselnd und spannend geht die Serie weiter, und es können hier selbstverständlich nur Teilaspekte der sehr komplexen Handlungszusammenhänge und der vielen agierenden Personen genannt werden. Wer eine vollständige Übersicht benötigt, muss entweder selbst gucken, oder sich die Bücher durchlesen.

Habe ich an der Produktion der Serie eigentlich nichts auszusetzen und empfinde ich nach zwei Staffeln fast schon hektischer Action insbesondere den Beginn der dritten Staffel als erstaunlich ruhig, so ist wieder einmal die FSK-Einstufung einziger wirklicher Kritikpunkt. Hier fliegen Körperteile, werden Innereien aus Menschen herausgerissen, hier spritzt das Blut wie in manch hartem Splatterfilm, andererseits wird hier expliziter Sex betrieben. Vulgär, roh, teilweise „abartig“, Hauptsache scheint, die Kamera hat es alles möglichst detailliert eingefangen. Dass solch eine Serie eine FSK-16-Einstufung erhält, wirkt im Vergleich zu manchem 18er-Horrorfilm fast schon als Farce. Hier sollte man sich ernsthafte Gedanken machen, ob dann beim Stichwort „Fantasy“ nicht doch zu schnell die Zügel arg locker gelassen werden. GAME OF THRONES erscheint mir in vielerlei Hinsicht deutlich jugendgefährdender als The Walking Dead, Dexter und Californication zusammen…

Wer auf actionlastige Fantasy im Stil von Der Herr der Ringe etc. steht, der wird hier absolut fündig, aber wie gesagt: bitte unbedingt bei Staffel 1 anfangen, es lohnt sich. Ach so, noch ein Rat, der mir ebenfalls gegeben wurde, bevor ich mit dieser Serie anfing: man sollte sich bei GAME OF THRONES nicht zu sehr auf einzelne Schauspieler und deren Rollen fixieren und sich an diese hängen, denn nur allzu oft und teilweise wirklich überraschend leben diese dann unerwartet früh ab.