JACKPOT – KLEINE MORDE UNTER SPIELERN ist einer von diesen hundsgemeinen Filmen, die schonungslos schwarzen Humor ausspielen, der dabei brutal und blutig ist. Ich würde den Film (nicht zuletzt auch wegen seiner norwegischen Herkunft) in eine Reihe mit den ebenfalls skandinavischen „Dänische Delikatessen“, „Adams Äpfel“ und ähnlichen Leckerbissen stellen wollen, muss allerdings vorab gleich sagen, dass JACKPOT diese Qualität nicht ganz erreicht, nichtsdestotrotz aber ungemein unterhaltsam ist. Das Schöne an dem Film ist, dass die Schauspieler hier bei uns allesamt eher unbekannte Gesichter sind und damit nicht automatisch in irgendeine Rolle gepresst werden oder eine Erwartungshaltung hervorrufen.
Als die Polizei zu einem Sexshop gerufen wird, bietet sich ihnen ein Bild des Grauens. Hier liegen mehrere Leichen, allesamt erschossen, und der Laden selbst sieht ebenfalls so aus, als hätte hier ein gnadenloses Shootout stattgefunden. Plötzlich erhebt sich unter einer Leiche ein Mann und versucht, wegzurennen, er wird allerdings schnell geschnappt.
Oscar (so heißt der Kerl, gespielt von Kyrre Hellum) arbeitet in einer Firma, die für ehemalige Strafgefangene als Wiedereingliederungsstelle bekannt ist, und unter den erschossenen Leuten befinden sich auch einige seiner Angestellten. Nichtsdestotrotz beteuert Oscar seine Unschuld bei der Polizei und beginnt, eine Geschichte über eine Fußball-Tipp-Gemeinschaft zu erzählen, in der er letztlich eigentlich nur das Opfer ist und durch eine Verkettung unglücklicher Umstände in diese Lage gebracht wurde. Hierbei spielen Thor (Mads Ousdal), Tresko (Andreas Cappelen) und Billy (Arthur Berning) eine entscheidende Rolle, seine Tippgemeinschaftskumpanen. Erschreckend für die Polizei: die Geschichte, die furchtbar konstruiert und unglaubwürdig klingt, kann Oscar in kleinen Details immer weiter belegen, und so erfahren wir als Zuschauer ebenfalls, was (vermeintlich) passiert ist, in Rückblicken…
Die Geschichte ist, wie schon gesagt, irrwitzig, blutrünstig, aber immer komisch dabei. Wenn die Tippgemeinschaft darüber diskutiert, wieviel Geld denn wohl jeder einzelne bekommt, wenn man durch vier (bzw. drei oder zwei) teilt, kann man sich gegen ein diabolisches Grinsen im Gesicht wohl kaum wehren.
Natürlich wartet JACKPOT – KLEINE MORDE UNTER SPIELERN mit dem einen oder anderen Story-Twist auf, die zwar in gewisser Weise vorhersehbar sind, aber doch recht gut umgesetzt wurden und deswegen dennoch Spaß machen. Bei dem gesamten Film hat sich Regisseur Magnus Martens vielleicht ein wenig zu sehr von „Die üblichen Verdächtigen“ inspirieren lassen, was aber durch eine etwas andere Hintergrundgeschichte verziehen werden kann, und ganz ehrlich: es gibt schlechtere Filme, von denen man sich inspirieren lassen kann!