Mit dem zweiten Teil des Vierteilers (die Buch-Trilogie wird für den letzten Teil, wie es gerade total modern ist, in zwei Teile aufgeteilt) DIE TRIBUTE VON PANEM – CATCHING FIRE führt Regisseur Francis Lawrence seine Crew erfolgreich weiter auf dem Weg, den sie schon unter Gary Ross mit Teil eins eingeschlagen haben. Panem wird von einem Regime regiert, das das simple Prinzip „Brot und Spiele“ durch Brutalität und nackte Angst erweitert und damit perfektioniert hat, um die Leute bei Laune zu halten. Unterteilt in mehrere Distrikte, werden alljährlich die Hungerspiele abgehalten, bei denen jeder Distrikt zwei Tribute entsendet, die dann in einem Kampf auf Leben und Tod ggf. dem Hunger entfliehen können. Doch das, was in der Vergangenheit recht gut geklappt hat , scheint sich jetzt zu rächen. Lest selbst.
Überraschend konnten im letzten Jahr Katniss (Jennifer Lawrence) und Peeta (Josh Hutcherson) gemeinsam die Hungerspiele überleben, eine Situation, die so gar nicht vorgesehen ist, schließlich soll eigentlich immer nur einer überleben. Diese kleine Revolte hat dazu geführt, dass die einzelnen Distrikte sich nach und nach gegen das Regime auflehnen. Katniss wird zur ungewollten Heldin und ist das Leitbild einer Rebellion, die sie so gar nicht beabsichtigt hatte, auch wenn sie eigentlich mit den Rebellen sympathisiert. Das bleibt natürlich nicht unbeobachtet, und so überlegt sich Präsident Snow einen perfiden Plan, wie er es schafft Katniss erneut ins Spiel zu bringen. Doch damit nicht genug: diesmal geht es nicht nur darum, dass erneut jeder gegen jeden kämpfen muss, sondern die Arena selbst ist ebenfalls eine tödliche Falle, in der man mit allem rechnen muss…
In weiteren Rollen sind Woody Harrelson, Stanley Tucci und Philip Seymour Hoffman zu sehen, alles Namen, die für anspruchsvolle Unterhaltung stehen. Ebenso wie auch sein Vorgänger ist CATCHING FIRE ein absolut rasanter Actionfilm, der mit einer riesigen Portion Sozialkritik daher kommt. Ein absolut hammerharter Film.
Aber bitte: ein Film, in dem Jugendliche sich gegenseitig umbringen wie in The Running Man, wo ein totalitäres Regime Menschen wegen andersartiger Meinung öffentlich hinrichtet, wo eine Fernsehshow tödliche Fallen aktivieren kann, um die Quoten hoch zu halten, und das ganze bekommt eine FSK-12-Freigabe? Da muss irgendetwas ganz gewaltig schief gelaufen sein. Selbst eine Einstufung als FSK-16 hätte ich noch als fragwürdig empfunden, aber 12 Jahre? Das ist nicht nur unverständlich, sondern eigentlich sogar unverantwortlich.
Wie das Filmteam mit dem tragischen Tod von Philip Seymour Hoffman umzugehen gedenkt, ist noch nicht geklärt, sicher dürfte aber sein, dass es weiter geht und man nicht mittendrin einfach aufhören wird, dafür sind die ersten zwei Teile einfach viel zu erfolgreich gewesen, und wir sind uns sicher, dass man einen Ersatz finden wird, der zumindest im Ansatz Philip Seymour Hoffmans Andenken in Ehren halten wird. Wir freuen uns auf das wahrscheinlich ebenfalls großartige, zweiteilige Finale.