DETECTIVE DEE UND DER FLUCH DES SEEUNGEHEUERS ist bereits der zweite Teil um den namensgebenden Ermittler im Dienst der chinesischen Kaiserin, allerdings der erste, mit dem wir uns (bislang) befasst haben und glücklicher Weise ein Prequel. Mit einer Erwartungshaltung an einen Film, der optisch im Trailer viel her machte, ansonsten aber wohl nur bedingt viel zu bieten haben wird, wurden wir im Nachhinein doch recht positiv überrascht und nehmen uns dies auch zum Anlass, bei passender Gelegenheit auch den ersten Teil noch einmal nachzuholen.
Selbstredend: man muss schon zumindest nicht abgeneigt sein, mal einen Eastern zu gucken, der nebst klassischen Kung Fu-Elementen auch ein bisschen Fantasy mit ins Spiel bringt und leicht mystisch angehaucht ist. Das alles als FSK-12-Freigabe? Wir haben auch gestaunt, aber es funktioniert.
Dee (Mark Chao) kommt in die Hauptstadt des chinesischen Kaiserreichs, um dort in den Dienst der kaiserlichen Polizei einzutreten. Die Hauptstadt wird gerade von einem Seeungeheuer bedroht, das bereits die kaiserliche Flotte dem Erdboden (bzw. dem Meeresspiegel) gleich gemacht hat, und deswegen soll ihm eine junge Frau geopfert werden. Dee erfährt durch seine Gabe, Lippen zu lesen, dass sie entführt werden soll. Bei seinen Bemühungen, dies zu vereiteln, gerät er erstmalig an Yuchi Zhenjin (Feng Shaofeng), den Hauptermittler der Polizei, der innerhalb von zehn Tagen das Geheimnis des Seeungeheuers lösen muss, wenn er nicht zur Strafe seinen Kopf verlieren will. Es dauert nicht lange, und Dee kommt einer Verschwörung auf die Schliche, die die kaiserliche Familie bedroht und direkt mit dem Seeungeheuer in Zusammenhang steht…
Die wichtigen agierenden Personen lassen sich an einer Hand abzählen und sehen erfreulicher Weise allesamt recht unterschiedlich aus, sodass es auch dem europäischen Zuschauer ein Leichtes ist, der Handlung sinnig zu folgen. Die Geschichte ist absolut spannend erzählt, die Actionszenen sind technisch umwerfend umgesetzt, die Kampfchoreographie ist spitze, jede Menge 3D-Effekte machen DETECTIVE DEE UND DER FLUCH DES SEEUNGEHEUERS zu einem Heimkino-Highlight. Erfreulich hierbei ist vor allem, dass der Streifen trotz seiner stark auf Kampf und Action ausgelegten Handlung mit recht wenig Blut auskommt.
Zugegeben, sicherlich ist das ein oder andere Element hier eiskalt bei Fluch der Karibik abgeschaut worden, und sicherlich sind manche Einstellungen schlichtweg Effekthascherei, aber alles in allem zählt, ob der Film Spaß macht oder nicht, und das kann man hier ganz getrost mit einem klaren Ja beantworten. Regisseur Tsui Hark, der auch schon für zahlreiche andere Streifen als Regisseur und Produzent tätig war, legt hier eine richtig gute Arbeit ab, die durchaus das Zeug dazu besitzt, auch in Europa Aufmerksamkeit zu erhalten. Wer auf Martial Arts, Fantasy und tolle Effekte steht, sollte hier definitiv mal ein Auge riskieren!