Die Gefahr, die von Izzi und Belphégor ausgeht, ist erst einmal beseitigt. Die Mordliga wird sich von dieser Schlappe erst einmal erholen müssen, denkt sich wahrscheinlich der Geisterjäger JOHN SINCLAIR, und deswegen beschließt er, kurzerhand mit seinem Freund Bill Conolly und dessen Frau auf einem Luxusliner Urlaub zu machen. Doch auch im Urlaub ist John auf alle Not- und Sonderfälle eingestellt, und entsprechend hat er auch einen Einsatzkoffer dabei, wer würde das an seiner Stelle nicht tun?!? Was für ein erstaunlicher Zufall, dass er es ausgerechnet hier erstmals mit „Satans Eulen“ zu tun bekommen wird, in der 92. Folge von JOHN SINCLAIR…
Inhaltlich gibt es eigentlich kaum viel zu erzählen. In einer Nebenhandlung wird von einer jungen Familie in Norwegen erzählt, deren Vater auf der Jagd von einer riesigen Eule mit Totenschädel als Kopf und Vampirzähnen attackiert wird und sich im Anschluss sehr seltsam verhält, sodass seine Frau am liebsten mit ihrer Tochter die Sachen packen wollen würde, dies aber nicht kann, weil hunderte von ebenjenen gespenstischen Eulen das Haus belagern. Zudem beginnt ihr Mann, sich nun langsam zu verändern.
Auf dem Kreuzfahrtschiff, auf dem sich John und Bill befinden, wird ebenfalls eine Frau von einer Eule angegriffen. Sofort ist ihm klar, was sich hinter diesem Angriff verbirgt, allerdings kann er sich nicht direkt darum kümmern, sondern muss zunächst einmal dafür sorgen, dass die anderen Passagiere in Sicherheit gebracht werden. Als es ihm gelingt, die Eule zu stellen, ist es schon fast zu spät. Da hält ein kleines Motorboot auf das Kreuzfahrtschiff zu…
Atmosphärisch ist diese Folge sehr gut gelungen, und auch die Actionszenen wissen sehr gut zu unterhalten. Inhaltlich ist es hingegen alles ein wenig spärlich gesät, aber damit hat man sich als Sinclair-Fan ja schon fast generell abgefunden, dass hier keine hochanspruchsvollen Romane vertont werden.
Die Produktion des Hörspiels ist ein weiteres Mal auf einem Topniveau. Als Strigus hören wir Wolf Frass, in einer weiteren Nebenrolle ist erneut Christina Staats zu hören, die schon Jennifer Moore in „Schlucht der stummen Götter“ und „Die Leichenstadt“ gesprochen hat. Keine Frage, das macht sie unglaublich gut, aber so kurz danach schon wieder in einer gänzlich anderen Rolle ist das fast schon etwas verwirrend.
„Satans Eulen“ wirkt ein wenig so, als hätte sich nicht nur JOHN SINCLAIR etwas Urlaub nehmen wollen, sondern das gesamte Produktionsteam von der fortlaufenden Handlung. Klar, die Strigen sind gerade erst in Zusammenhang mit den roten Vampiren auf den Plan getreten, aber so, wie dieses Hörspiel konzipiert ist, hätte es zu jedem anderen Zeitpunkt auch erscheinen können.
Nichtsdestotrotz ist auch diese Folge wieder sehr unterhaltsam, selbst wenn uns momentan ein wenig der rote Faden fehlt, der sich mit einem einzigen übermächtigen Gegner auseinandersetzt. Und was ist eigentlich mit Jane Collins? Ist die für John inzwischen völlig uninteressant geworden? Man hätte ja meinen können, dass er sich mehr darum bemüht, einen Weg zu finden, sie irgendwie zu retten…